Mein Weg auf den Mount Rainier

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Traum(a) in Tallinn

Rein aus [ ] Gründen gibt es für euch auch noch einen kleinen Bericht über meine Ausflüge im August. Viele warns nicht und die Wandergeschichten wurden ja schon im regulären Post abgehakt, aber eine letzte größere Reise habe ich doch noch unternommen: Dasha, Mylene und ich waren auf Mädls-Trip in Tallinn. Wobei es der Rest der Woche eigentlich eher ein Solo-Trip war, denn die anderen hatten nicht wie ich den Luxus von massenweise Urlaubstagen und so war ich halt alleine unterwegs. Naja, lest selber...

 

Wohin ging unser Ausflug denn eigentlich? Ganz klare Antwort: Tallinn. I mean, ich konnte die Hauptstadt ja vorher schon mal kurz erkunden, doch ein paar Dinge waren noch ungesehen und die Stadt eignet sich auch ganz gut, um von dort ein paar Ausflüge zu unternehmen. Der ausschlaggebende Grund für unseren Trip war jedoch einen speziellen Termin, den sich Dasha ausgemacht hatte: Sie wollte sich ein Tattoo stechen lassen.  Ich hatte auch noch meinen Geburtstagsgutschein für einen Tauchkurs ausständig (siehe Mai-Blog)  und deshalb traf sich das ganz gut.

 

Los gings also an einem Samstagmorgen, an dem wir uns zu unangenehm früher Stunde in den Zug setzten und uns in Richtung Norden bewegten. Empfangen wurden wir mit einem heftigen Regenschauer, der uns gleich dazu zwang, in den Balti Jaama Turg (den Zentralmarkt) zu flüchten und dort durch die Antik-Abteilungen im Obergeschoss zu stöbern. Als das Schlechtwetter vorrüber gegangen zu sein schien, machten wir uns zu Fuß auf den Weg zur Tattowiererin. Ich mit fettem Tramperrucksack am Buckel.  War wiedermal painful. Beim Studio angekommen, wurde uns mitgeteilt, dass Mylene und ich leider nicht mit rein durften, weshalb wir unsere Rucksäcke und die angespannte Dasha dort ließen und das Villenviertel rund um Kadriorg (dem Zarenschloss) erkundeten. Die großen bunten Holzhäuser sowie das viele Grün können sich schon sehen lassen... Weiter gings bis zum Fährhafen, wo ich die Preise für Fähren nach Helsinki herauszufinden versuchte. Leider erfolglos. Naja, für was gibts das Internet...

Wieder zurück konnten wir das neue Tattoo unserer Freundin bewundern und machten uns gemeinsam auf den Weg zum Hostel. Es war zwar zentral aber die Menschen dort waren ein bissi creepy (Männer haben uns auf russisch angelabert, Dasha hat verstanden und war darüber nicht ganz happy). Naja, wir wollten sowieso nicht allzuviel Zeit dort verbringen, und da sich unserer Mägen schon meldeten, machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant. Es wurde der fancy Inder "Chakra", den ich sehr empfehlen kann. Das nächste Mal würde ich das vegetarische Menü für 2 nehmen, denn da kann man sich ganz gut durchkosten für einen okayen Preis... Diesesmal wurde es "nur" Curry und Karottenpudding (besser, als es klingt), dann trafen wir uns  mit Sidrit, der ja in Tallinn wohnt, in einem irischen Pub. Mit Livemusik und Kirschbier konnten wir auch noch eine nette Zeit dort verbringen, bevor die Müdigkeit uns dann doch überrollte. Fun Fact:  Am selben Wochenende fand das Altstadt-Fest in Tallinn statt und wir konnten interessante Dinge am Hauptplatz beobachten wie z.B. eine Gesangsshow von teils schräg singenden Teenagern, einem Blumenball, bei dem Kostüme aus (echten?) Blumen vorgezeigt wurden, ein Orchester, das Filmmusik spielte, etc. Glück für uns.

 

Am nächsten Tag war uns wieder kein Ausschlafen gewährt, denn bereits um 8 mussten wir in den Bus: Es ging nach Rummu, einem Ort ca 30 min. entfernt von Tallinn, an dem sich ein großer See befindet. Dieses Gewässer ist nicht ganz natürlich entstanden, denn dort befand sich eine Kalk-Abbau-Stätte und ein Gefängnis, dessen Insassen in dem Tagbau arbeiteten. Nachdem der Betrieb jedoch eingestellt wurde und demnach auch keine Pumpen das Gebiet mehr trocken hielten, wurde es innerhalb kürzester Zeit überflutet. Und jetzt befindet sich in Rummu ein strahlend klarer See (durch den Kalk), auf dessen Grund die alten Gemäuer des Tagbaus noch immer sichtbar sind. Marketinggenies haben das ganze als Gefängnis präsentiert (eigentlich sind dessen Gemäuer am Seeufer) und jetzt werden dort Tauchexkursionen angeboten. Und ich war so glücklich, einen Gutschein für eben jene als Geburtstagsgeschenk bekommen zu haben. Also gings für mich zum ersten mal Scuba-Diving. Oderso. Denn der Weg dorthin war kein leichter. Schon bei der Busfahrt stiegen wir falsch aus, mussten ewig gehen, um dort erst recht wieder eine Stunde bis zur Öffnung der Tauchschule zu warten. Dann startete endlich der Theorieteil, geplant war 40 min. Theorie, 20 min. Tauchen. Tja. I mean, der erste Teil war in angegebener Länge, doch während des Vortrags kamen immer mehr und mehr Menschen dazu. Beim Tauchen gab es pro Taucher je einen Lehrer, doch leider waren an dem Tag nur 4 Taucher da. Was hieß, dass der Rest der Teilnehmer warten musste. Auch Regen setzte noch ein und mir wurde in meinem Neopremanzug ein bisschen kalt. Den frühen Bus konnte ich mir auch abschminken, Mylene musste früher nach Tallinn um heimzufahren und verabschiedete sich deshalb, Dasha blieb aber bei mir. Zum Glück kamen wir mit estnischen Künstlern ins Gespräch, die uns anboten, uns mit nach Tallinn zu nehmen. Sonst wäre das ganze wohl noch schlimmer geworden... Nach 2 Stunden Wartezeit durfte ich dann endlich unter Wasser!!! Es war echt cool, das Gebiet und der Kurs sind wirklich für komplette Anfänger geeignet und die Unterwasserwelt hatte neben alten Gebäuden auch andere coole Dinge zu bieten. War richtig enttäuscht, als es nach 20 min schon vorbei war :/  Naja, zumindest wartete ein Whirlpool auf mich hehe.

 

Der Montag war ein Angriff auf mein Nervenkostüm. Dasha und ich wollten nach einem Frühstück im Cafe Kehrwieder (ur cute, guter Kuchen) die Altstadt ein bisschen erkunden, als mir eine Teenagerin auffiel, die die blütenweißen Altstadtmauern mit ihrem Namen bekritzelte. Aus unnerklärlichen Gründen sprach ich sie darauf an und als sie nicht stoppte, tat ich so, als würde ich ein Foto von ihr machen. Das gefiel der, offensichtlich betrunkenen Russin (es war am Vormittag lol) nicht und sie rannte mir und Dasha hinterher und brüllte im gebrochenen Englisch, ich solle das Foto löschen. Dann packte sie mich an meinem Arm und hielt mich fest, während wir uns gegenseitig anschrien. Am hellichten Tag. Auf einem SEHR belebten Platz. Naja. Zum Glück konnte Dasha mit der Freundin der Betrunkenen kommunizieren und sie überreden, dass ich freigelassen werden sollte, wenn ich das Foto (das ich actually nie gemacht habe) nicht der Polizei schicken würde. Mit dieser wurde dem Mädchen von einer helfenden Estin auch gedroht, keine Ahnung, ob sie die dann auch gerufen hat, als wir gegangen sind lol. Heiter gings weiter. Da Dasha mich am nächsten Tag verlassen würde, musste ich mich um eine neue Unterkunft sorgen, denn in dem Hostel wollte ich aus Kosten- und Creepyness-Gründen nicht mehr bleiben. So schauten wir uns gemeinsam verschiedenste Hostels in der Stadt an, wobei wir bei einem von Italienern angequatscht wurden. An sich waren sie nett, doch ein bissl too much. I mean, der eine Dude war Corona-Leugner und wollte meine Telefonnummer... Der andere hat uns dann sogar noch bei der Suche geholfen, doch ich wollte ihn dann auch loswerden haha. Aber der war eh lieb. Ich hab mich dann auf Booking umgeschaut und mich für einen Schlafsaal im Hostel Munkenhof entschieden. An sich eine gute Wahl, doch mir machte der Fakt Angst, dass es sich hierbei um einen gemischten Schlafsaal handelte. Na super. Das machte mir mehr Panik als der anstehende Termin...

....denn nachmittags ging es zu einem Beautystudio, bei dem auch eine Piercerin arbeitete. Yep, es war Zeit für mich, mir ein Nostril stechen zu lassen. Zum Glück hielt sich der Schmerz in Grenzen und die Leute waren nett dort, also kann ich mich echt nicht beschweren.

 

Am nächsten Morgen war es Zeit für Dasha, den Heimweg anzutreten. Ich wiederum nahm einen Bus um wieder einen Punkt meiner To-Do -List abzuhaken. Ich wollte unbedingt den Lahemaa- Nationalpark sehen, leider ging sich Käsmu nicht aus, aber zumindest im Viru-Moor konnte ich ein bisschen wandern gehen. Ich sags euch, dieser Wanderweg ist echt mega schön!!! Sehr zu empfehlen, wenn ihr mal in der Gegend seid ; )

Nachmittags fuhr ich wieder zurück in die nervige Stadt (hatte die Ruhe im Nationalpark echt genossen) und bezog mein Bett im Hostel. Eigentlich wollt ich nach dem vielen herumlatschen (bin fast jeden Tag über 30 000 Schritte gegangen), doch war beschäftigt, eine Fähre nach Helsinki zu buchen und bin dann noch mit nem 50-Jährigen Deutschen ins Gespräch gekommen, der von seiner Heimat aus alle nordischen und baltischen Länder mit dem Fahrrad durchquert. Crazy!

 

Der folgende Morgen war schon wieder mal nicht zum Ausschlafen gedacht, denn ich hatte ein Ticket um 12 € auf einer frühen Fähre erworben. Pass, Impfzertifikat und Kamera bereit, erfüllte ich mir einen Traum und nahm das Schiff nach Finnland. Rund 3 Stunden später kam ich in der finnischen Hauptstadt Helsinki an und machte mich auf den Weg, bekannte und weniger bekannte Orte der Stadt zu erkunden. Zuerst steuerte ich das angebliche Hipsterviertel Kallio an, welches auf mich ein bisschen creepy wirkte (aber auch ganz cool, va die Markthalle Hakaniemi), dann wurde die Innenstadt mit Dom, Bahnhof und alter Markthalle erkundet. Ich fand den Kontrast zwischen alten und neuen architektonischen Wundern ziemlich beeindruckend, sonst bin ich ja nicht so der Neubau-Fan, aber Helsinki hat schon ganz coole Gebäude. Mein Favorit war definitiv die Bibliothek.

 

 

 

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August - Der Abschied naht

 

Das Wetter im August hat sich perfekt meiner Laune angepasst: Ein überraschender Herbsteinbruch mit Kältewelle und natürlich ganz viel Regen – so inetwa war auch mein mood anfang des Monats. Zurück von Malev mit nem großen Schlafmangel im Gepäck, einem Freund weniger in Estland und der eigene Abschied auch vor Augen, - das hebt nicht gerade die Stimmung. Dementsprechend war ich relativ faul, habe Binge-Watching betrieben und mich vom Internet berieseln lassen. In der Freizeit ging das ja ganz gut, aber in der Arbeit war ich sogar ziemlich gefordert…

 

Für mich hieß es „zurück nach Tsirgu“ und „Balkonprojekt beenden“, dabei wurde ich gewaltig überrascht. Ich hatte mir ja wiedermal gähnende Leere im Jugendcenter erwartet, va da laut Elina die Sommerferien normalerweise eher wenig Besucher anlocken. Tja, diesen August war das komplette Gegenteil der Fall: So viele Kinder waren das ganze Jahr nicht da, es gab einen Höllenlärm, aber ich war irgendwie auch total glücklich, dass der Mythos vom „Full House“ doch nicht nur eine Überteibung von Elina war. Das Beste für mich war, dass erstaunlich viele Youngsters auch Lust hatten, mit mir abzuhängen und ich jetzt anscheinend cool geworden war :O Vielleicht liegts an den Haaren? Liisa, ein Mädchen, das Anfang des Winters ab und zu da war, aber immer zu schüchtern war um mit mir zu reden, umarmte mich jetzt jedesmal zur Begrüßung und auch Maribel und Carola waren wieder motiviert, mit mir zu basteln und tratschen. Honestly, ich wünschte, es wäre das ganze Jahr schon so gewesen, aber ich bin froh, dieses Spektakel zumindest einen Monat erlebt haben zu dürfen… Nebenbei musste ich mich um nervigere Dinge kümmern, aka die Organisation des Balkonprojekts. So grundsätzlich war ja schon alles geplant, aber ich musste einkaufen gehen, mich um den Transport der Möbel nach Tsirgu kümmern, mich mit gecancelleden Bestellungen herumschlagen und auch noch den plötzlichen Wetterumschwung in die Pflanz- und Aufbauplanung miteinrechnen.  Zum Glück waren mir Vallo, Dea und va Matvii eine große Hilfe, ohne ihn wäre der ganze Aufbau viel langsamer von statten gegangen. Einerseits war ich genervt und gestresst von dem Projekt, da nicht alles ganz nach Plan gelaufen ist (wir konnten einige Dinge nicht kaufen oder bauen), andererseits hätte ich mir nie vorstellen können, dass mal tatsächlich genug Kinder auftauchen, die mir helfen wollten… Gemeinsam haben wir also weitere Paletten geschliffen und bemalt, Blumen gepflanzt, Beete aufgebaut, Stöcke fürs Füllen dieser gesammelt, Steine als Beschriftung bemalt und am Schluss auch ein paar Fotos zur Einweihung gemacht. Ich muss sagen, dass der Balkon jetzt wirklich ganz nett ausschaut 😊 (zumindest besser als vorher lol). Wir haben ein Palettensofa, ein Hochbeet, einen vertical garden für Kräuter, zwei Mülltonnen, Blumenkisten, Solarlichter, einen Apfelbaum und der Tisch + Stühle, die Ronja (vorherige Freiwillige) im Zuge ihres Projekts gekauft hat, draußen stehen. Hätte nicht gedacht, dass mein Projekt so cool wird : D Ich bin echt sooo froh, dass zumindest irgendwas von mir „zurückgelassen“ wird, weil ich hatte echt ein dermaßen schlechtes Gewissen, als Rasmus von den tollen Projekten der vorherigen Volunteers erzählt hat und ich das ganze Jahr eigentlich fast nix gemacht hab lol.

 

Während dieser ganzen Baustelle gab es noch eine andere Änderung im Jugendcenter, die nicht unbedeutend für mich war: Elina ist in Mutterschutz gegangen (Ja, sie ist schwanger, falls ich vergessen hab, das zu erwähnen, lol) und für die letzten zwei Wochen meines Services habe ich einen neuen Tutor bekommen: Mihkel. Er ist der Bruder von Siret (Matviis Tutorin) und echt ein chilliger Typ. Wäre sicher witzig gewesen, länger mit ihm zu arbeiten, aber wie schon erwähnt, war der August ja mein letzter Monat hier in Estland :‘(

 

Was ist sonst noch passiert?

 

Meinen Youthpass habe ich endlich fertig bekommen, mein geliebtes Swedbank-Konto wurde auch geschlossen und meine Essensvorräte reduzierten sich auch langsam. Flug wurde gebucht.

 

 

 

Außerdem hatte ich einen Haufen überschüssiger Urlaubstage, von denen ich eine Woche eingelöst hab,- dazu gibt’s aber einen eigenen Eintrag. Weiters gabs im August noch ein paar Parties zu feiern und ein paar Sachen von meiner 100 things-To-Do-List abzuhaken, die ich am Anfang meines Aufenthalts schreiben musste…

 

Eines meiner Ziele war es, eine zweitägige Wanderung durch den Karula-Nationalpark, der sich so nahe und doch so fern von Valga befindet, zu machen. Mir kam es ganz gelegen, das Clara mich aus Viljandi besuchen kam und sie auch gerne zu Fuß unterwegs ist. So setzten wir uns in den Bus nach Rebasemöisa und wollten dort eine kleine Route gehen. Den ganzen, ca 36 km langen Weg hatte ich aufgegeben, nachdem das Wetter eher nicht für langes Verweilen an der frischen Luft geeignet war. Auch während unserem kurzen Trip wurden wir von strömendem Regen überrascht und von Moskitos attackiert, sonst war der Weg aber ganz nett. Die Öffi-Verbindungen eher nicht so, aber zum Glück ist unser Bus dann doch noch gekommen und wir haben bei mir zuhause noch gekocht und gechillt. Am nächsten Tag habe ich meinem Gast Valga und Valka gezeigt und dabei selbst paar neue Dinge gefunden (irgendein Museum, lol)

 

Zwei Wochen drauf gab es was zu feiern: Dasha hatte Mylene, Matvii und mich nach Hargla eingeladen, um ihren Geburtstag nachzufeiern, der eigentlich im Winter war. Die Party stand unter dem Motto „Spanien“ und es gab Tapas, Guacamole, Paella und natürlich Sangria. Die armen Nachbarn wurden von spanischer Musik und unserem Karaoke-Gejaule beschallt und Mitternachts haben wir, leicht angeheitert, auch noch Churros gekocht lol. Ein mega nicer Abend. Am Samstag gings dann heim und abends nochmals auf Achse, denn zwei, derzeit bei Youngsters sehr populäre Bands hatten ihr Konzert in Valga, zu dem Mylene und ich hingegangen sind. Es war sau cool, ich kannte zumindest von der ersten Gruppe (5miinust) fast alle Lieder, weil ich auf Malev immer damit zugedröhnt wurde. Die zweite Band (Smilers) war auch ganz cool, ich hab auch einige Leute von den Sommercamps dort wieder getroffen und mich eigentlich ganz gut integriert gefühlt xD  Später haben wir zuhause mit Matvii noch über unser Volunteer-dasein reflektiert und natürlich weiter getrunken :D  Am nächsten Tag wollte ich eigentlich zu einem Food-Festival am Peipus-See, aber leider war das mit den Öffis kaum möglich und ich war eh ein bisschen faul, also konnte ich den Rückschlag verkraften ; ) Man muss sich ja auch ein paar Sachen aufbehalten, wegen denen man wiederkommen will xD

 

Zwei Tage später war es dann soweit: Der nächste Abschied. Das Gründungsmitglied der Valga Gang musste zurück nach Belgien. Zu diesem Anlass waren wir sogar Essen! Zum ersten Mal waren wir in der populären Conspirator Baar (war ganz ok), ehe zuhause weitergefeiert wurde. Am nächsten Tag verließ Mylene Valga. Jetzt warens nur noch 3.

 

Oh well, life goes on und da ich noch einen letzten Ehrgeiz entwickelt hatte, meine To-Do-List abzuarbeiten, konnte ich Mihkel dazu überreden, mir bei meinem Tankla- Miniprojekt zu helfen. Ja, noch ein Projekt. Jeder Volunteer von Tankla sollte mit deren Geld etwas kleines oder großes organisieren und auf den letzten Drücker wollte ich nun diese Gelegenheit nutzen und zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Auf meiner To-Do List war ein Punkt, den ich schon lange gerne erledigt hätte: Ein Besuch im Sooma National Park. Am liebsten wäre ich dort gerne Kanufahren gegangen (war sogar vorm Lockdown geplant), aber der Einfachkeit halber wurde es „nur“ ein Hiking trip mit meinen Youngsters, der an meinem Vorvorletzen Arbeitstag stattfand. Zum Glück war die Organisation diesmal leichter und der Ausflug ein Erfolg. Bis auf die Tatsache, dass ich zum ersten Mal eine andere vegetarische Jugendliche kennenlernen durfte, aber nur sau viel Grillfleisch eingekauft hatte, um mich dem Willen der anderen zu fügen. Tja, verhungert sind wir zwar nicht, aber ich sollte öfter auf mich selbst hören und meine Ideen durchsetzen… Naja, was solls.

 

An meinem letzten Wochenende gings dann nochmal rund: Packstress, Panik, Pilze, Party.

 

Nein, mit Pilzen meine ich keine Magic mushrooms, sondern „normale“ Schwammerl ausm Wald, die ich gesammelt habe. Ich durfte Maarja, ihre Mutter und ihre kleine Nichte, die mich auf Estnisch vollgelabert hat (eh süß), in den Wald begleiten um Pilze zu sammeln. Eigentlich wollte ich ja immer lernen, wie man Dinge einlegt und da das in Estland ja ziemlich beliebt ist, war die Überlegung, dass Maarja es mir beibringen könnte. Leider ging sich das zeitlich nicht mehr aus, doch stattdessen konnte ich sie bei ihrem Familienausflug in die Wildnis begleiten. Ich mein, zuhause gehe ich auch mit meiner Verwandtschaft Schwammerl suchen, aber mit meiner diesmaligen Begleitung wars ein komplett anderes Level: Wir waren an 3 verschiedenen Plätzen suchen und haben gefühlsmäßig jeden zweiten Pilz gepflückt, oder er wurde zumindest von Maarja als essbar identifiziert. Ich war echt erstaunt darüber, was alles nicht giftig ist :0  (Ein Pilz hat halt fast genauso ausgesehen wie ein Fliegenpilz lol) Neben diesen wunderbaren Eindrücken habe ich dann auch noch ein Glas eingelegter Pilze geschenkt bekommen : )

 

Als ich abends dann heimgekommen bin, hat schon die nächste Überraschung auf mich gewartet: Dasha ist mit einem Haufen Einkäufen zu uns gekommen und meine zwei Lieblingsukrainer haben angekündigt, mit mir gemeinsam Piroski (Piroggen) zu backen! Geil! Während der Hefeteig ging, haben wir natürlich angestoßen, außerdem ist Samuil auch noch vorbeigekommen und das ganze hat sich zu einer Mini-Party entwickelt. Um Mitternacht waren die Dinger dann endlich fertiggebacken und sau lecker zu essen. Väga hea.

 

Der Rest des Wochenendes war eher unlustig, denn ich habe versucht, meine tausend 2nd-Hand-Klamotten (eh schon ausgemistet, aber trotzdem nochimmer zu viele) (I couldn’t resist the 50cent-Sale lol) in den etwas zu kleinen Tramperrucksack zu stopfen, den mir meine Eltern im Tausch gegen meinen normalen Koffer mitgegeben haben. It was fun. (Ja, kann sein, dass ich dezente Panik hatte und mir dann extra Gewicht beim Handgepäck gekauft habe, obwohl eh nie jemand das Handgepäck wiegt) (good job Victoria)

 

Im Jugendcenter (Tsirgu) gabs außer Kuchen und österreichischen Sweets (die Kiddos lieben Mannerschnitten) jetzt nicht wirklich ne Abschiedsfeier (glaub die meisten ham nichtmal mitbekommen, dass ich geh lol), aber mein allerletzter Arbeitstag in Valga war nochmal ein ganz nices Erlebnis. Wir hatten am Vormittag ne Konferenz mit Kaffee und Torte, ich hab Abschiedsgeschenke bekommen und dann gings zum Hauptplatz. Am 31. War nämlich nicht nur mein letzter Arbeitstag, sondern auch der letzte Ferientag der meisten Kinder und deshalb hat das Jugendcenter einen „Tere kool päev“ („Hallo- Schule- Tag“) organisiert, bei dem wir alle mitgeholfen haben. Neben verschiedensten Stationen wie z.B. die Feuerwehr, die ein Auto aufgeschnitten hat, gab es auch einen Kinderschminkstand, bei dem ich dann irgendwie gelandet bin. Diesmal wurde sogar 1 € verlangt, damit der Ansturm nicht ganz so groß war, aber es gab dann trotzdem urviele „Kunden“ und ich war eh gut bedient. Netterweise hab ich dann sogar einen Teil des Gelds bekommen lol. Nebenbei ist auch noch was ur Süßes passiert: Hab Besuch von Maribel und Liisa bekommen, die sich noch von mir verabschiedet haben. Soo cute 😊 Am Ende des Tages sind auch noch Dasha, Rasmus und Ülla gekommen, wir haben gemeinsam Fotos gemacht und ich hab meinen Youthpass bekommen. Dann gab es einen, eher undramatischen Abschied (no tears lol) und wir sind heimgegangen. Zuhause hab ich dann noch ein Abschiedsgeschenk von Matvii und Dasha bekommen: Ein Fotobuch, gebastelt nur aus Müll ;D (mit kleinen Texten von verschiedensten Leuten und ukrainischen Rezepten drin) Ur lieb! Tja, und nach mitternächtlicher Gepäckspanik war dann mein letzter Tag in Estland vorüber.

 

Am nächsten Morgen ging es mit den Taschen zum Bahnhof, wo ich mich von meinem Mitbewohner verabschieden musste. Dann stand auch schon der Bus nach Riga bereit, von wo ich nachmittags den Flieger in die Heimat bestieg.

 

Nägemist Eesti! Auf ein baldiges Wiedersehen, neue, alte Heimat!

 

Danke für alles!

 

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Juuli - Mein Bett vermisst mich (Pt. 2)

Der Grund, warum dieser Blogeintrag dermaßen verspätet kommt, ist mein unglaublich tolles Zeitmanagement, kombiniert mit einem leichten Hauch Prokrastination… Aber gut, lest euch den Post gut durch, dann seht ihr, was ich stattdessen so alles getrieben habe :D

 

 

Frisch vom ersten Sommercamp zurückgekehrt (siehe Juni), war für mich erstmal keine Entspannung angesagt, denn schon am nächsten Tag ging es für Xaver und mich auf einen Überraschungsausflug, der von unseren Tutorinnen Elina und Madli geplant wurde. Es war quasi ein „Dankeschön-Ausflug“, da wir ja beide Estland bald verlassen würden. Morgens wurden wir also abgeholt und in Richtung Otepää gefahren, wo wir bei einem Kletterpark stoppten. Na das konnte ja noch spannend werden… Ich mein, die Pacours waren jetzt nicht mega hoch und 4 von 6 (ja, gab nicht allzu viele) waren auch nicht so ganz anspruchsvoll, aber für mich als Kletteranfängerin war das ganze aufregend genug und vorallem der vorletzte Pfad hatte es ganzschön in sich. Ich war schon ziemlich erschöpft und hatte mit der Höhe zu kämpfen, aber als ich dann eine Frau umklettern musste, die bei einer Stelle schon mindestens ne Viertelstunde saß und nen Heulkrampf hatte (don’t worry, ihr wurde geholfen), hab ich mich nochmal zusammengerissen um nicht genauso zu enden lol. Schlussendlich wars dann aber eh lustig. Dann gings in ein Restaurant essen, ehe wir noch ein Wildtier-Auffanglager besuchten und dort endlich paar heimische Tierarten (Stichwort Elch und Bär) ansehen konnten, ohne dabei in Gefahr zu kommen lol.

 

 

Am nächsten Tag gabs wieder ein Treffen mit Madli und Xaver, denn ich und Matvii durften ihnen bei der Organisation eines Sporttags in Hargla helfen. Dort durfte ich etwas Verrücktes ausprobieren : Kiiking. Das ist anscheinend so ne Nationalsportart in Estland und ist grob gesagt Schaukeln. Im Grunde genommen stehst du auf einer Schaukel mit Metallstäben statt Seilen, die an einem fetten Gerüst befestigt ist. Du wirst mit den Beinen und Händen an die Schaukel bzw die Stäbe festgeknotet (schaut sehr suspicious aus) und dann geht’s los. Du machst so lange Kniebeugen bis du so hoch schaukelst, dass du einen 360° machst. Leider hats bei mir dafür nicht ganz gereicht, aber die anderen haben schon paar Runden um die Schaukelachse gedreht :D Crazy Erfahrung!

 

 

Ein paar Tage später hätten Matvii und ich im Zuge einer Umweltwoche in Valga einen Insektenhotel-Bau-Workshop geben sollen, doch aufgrund mangelnder Teilnehmer wurde dieser leider gecancelled. Dennoch haben wir gratis Eintritt für ein Konzert der Volk-Pop-Rock-Band „TradAttack“ (coole Musik!) (wieder Dudelsack-und Flötenalarm though) bekommen, zu dem wir mit Mylene und Xaver gegangen sind. Der nächste Morgen wurde dann nicht zum Ausschlafen genutzt, stattdessen ging es auf einen Trip nach Saaremaa, der legendär werden sollte. Dazu dann aber mehr im Reise-Blog.

 

 

Nach diesem mehrtägigen Ausflug ging es für mich schon wieder auf Achse, dieses Mal nach Riga und Vilnius, wo ich mich mit meinen Eltern und meinem Bruder traf, mit denen ich wieder rauf nach Estland fuhr und ein paar Tage gemeinsam verbrachte (dazu auch mehr im Reiseblog). Allzu lange hatte ich aber nicht Zeit für sie, denn es ging schon wieder aufs nächste Camp. Dieses Mal „Spekter“, das von der Defense League organisiert wurde und 5 Tage andauerte. Wir wohnten in kleinen Häusern nahe Hargla, die Kinder (diesmal ziemlich jung, 6-14 Jahre alt oderso) übernachteten in Zelten. Am Tag gab es immer Workshops für die Kleinen (z.B. Gesicht in Tarnfarben schminken, Feldküche, etc.) und wir Volunteers organisierten Spiele mit Wasser in den Pausen, da es abnormal heiß für estnische Verhältnisse (ca 30°C) war. Das Essen war diesmal echt geil, zwar nicht immer vegetarisch, aber die Beilagen waren auch schon echt lecker und dieses Mal hatte ich ja auch schon ordentlich Proviant mit lol. Grundsätzlich gabs bei dem Camp eigentlich nicht so viel für uns zu tun, bis auf diesen einen Abend:  Es hatte alles so friedlich begonnen, wunderschöner Sonnenuntergang, hatten gerade ein Theaterstück aufgeführt und waren in ihre Zelte gekrochen und wir hatten uns auch schon in die Hütte gechillt, als plötzlich das ärgste Gewitter ausbrach. Zuerst „nur“ Starkregen, der uns schon Sorgen wegen den Zelten bereitete, doch dann kam Blitz und Donner, wir sahen dicke Äste abbrechen, und die Betreuer rannten alle raus um die Kiddos zu retten. Die hatten sich zum Glück schon unter einer Holzhütte versammelt, als in diese ein Blitz einschlug. Ja, richtig gelesen. Zum Glück ist nix passiert, doch als sich alles wieder beruhigt hatte, mussten wir die ganzen Zelte von Wassermassen befreien, zusammenbauen, verwehte Dinge zusammenklauben und traumatisierte Kinder trösten. Ein Zelt + DJ- Equimpent musste sogar aus dem anliegenden Teich gezogen werden und beim Aufräumen hatte sich ein Defense-League-Typ auch noch das Bein gebrochen. Ein Desaster. Aber trotzdem ein wahnsinniges Glück, dass sonst nix passiert ist. Leider mussten viele Kinder das Camp daraufhin verlassen (hatten keinen Schlafplatz mehr), aber wir machten den letzten Tag auch noch weiter. Ur süß, beim Abschied hat mir ein Kind, das ich getröstet hab, ein Bild vom Gewitter gemalt :) Scheint das Trauma überwunden zu haben :D (Ich glaub die meisten Kinder fanden den Sturm eh ziemlich geil lol)  

 

 

Ich war genau einen Tag zuhause, an dem wir Xavers Abschiedsparty feierten, da er in den nächsten Wochen wieder heim nach Deutschland reisen würde. Noch einmal wurde brav Bierpong und Flunky Ball gespielt, doch am nächsten Tag ging es nachmittags schwerst bepackt zum Bahnhof. Es war Zeit für „Malev“. Das letzte Feriencamp, vor dem ich mich schon am meisten fürchtete. 2 Wochen lang mit unbekannten Kindern und unbekannten Betreuern irgendwo am Land harte physische Arbeit verrichten. Sounds fun. Klassische Soviet-Tradition halt. Ich wurde von Pille, einer Jugendarbeiterin abgeholt und zu Kaija, der zweiten Campbetreuerin gefahren, auf deren Farm wir für zwei Wochen leben und arbeiten sollten. Es gab in ganz Valgamaa (Bundesland) verschiedenste Standorte an „Arbeitsstellen“, bei denen je 2 Youthworker mit ca 10 Jugendlichen im Alter von 14 – 18 Jahren lebten (normalerweise sind die Youthworker nicht gleichzeitig die Arbeitgeber, nur in diesem Fall war Kaija beides) Die Jugendlichen bekommen Stundenlohn ( ca 3,50€ ), wir Volunteers waren quasi wie privilegierte Jugendliche, abgesehen davon, dass wir kein Geld bekamen :‘(  Der Grund warum ich nicht einer Gruppe zugeordnet war, deren Betreuerinnen ich schon kannte, liegt daran, dass Kaija selbst mal Freiwillige in Österreich war und ihr Deutsch üben wollte. Deshalb ging es für mich auf ihren Bauernhof in der Einöde, wo sie mit ihren zwei süßen Kindern, 3 ur lieben Hunden, 2 Ponys, einem Pferd und Hasen lebt.

Gemeinsam mit vier ca 16-Jährigen Mädls schlief ich gemeinsam in einem kleinen Gartenhaus, außerdem gab es noch 6 Burschen. Die ersten Tage waren ein bisschen hart für mich, denn mein Estnisch war nicht so mega gut (hab zwar einiges verstanden, aber nicht alles)  und auch wenn mir vieles übersetzt wurde, hab ich mich anfangs der Gruppe nicht ganz zugehörig gefühlt. Aber naja, zumindest beim Arbeiten haben die Mädls auf sehr gutem Englisch mit mir getratscht, während wir Erdbeer- und Himbeerfelder vom Unkraut befreien mussten, Steine vom Feld entfernten oder Holz schlichteten. Die schlimmste Arbeit war eh das Himbeerfeld, die Beste das Pferdestriegeln,  die skurrilste das Hausputzen und ausmisten (Privatsphäre undso?) und ich als fast-Marchfelderin war schockiert darüber, einen Acker voll Kartoffeln doch tatsächlich mit der Hand abernten zu müssen. LOL.  Das Essen war mega lecker, zum Frühstück gabs fast immer „Puder“ (Getreidebrei in verschiedensten Ausführungen) (eigentlich gabs das eh bei jedem Camp, aber ich liebs), mittags sogar ne Nachspeise, Abendessen schon um 5 am Nachmittag und in der Nacht auch noch nen „Snack“ (manchmal sogar Burger lol) Für mich wurde immer extra gekocht, es war so gut und endlich konnte ich einige traditionelle Gerichte ausprobieren. Also vom Fleisch gfallen bin ich dort nicht ;D Nachts haben wirs uns immer am Lagerfeuer gemütlich gemacht und an Slogan-, Lied,-und Theaterideen für die Hauptversammlung gefeilt, doch davor war es noch Zeit für Hygiene. Aus Ermangelung einer Dusche ging es für uns fast jeden Tag in die Sauna (getrennt und nackt, versteht sich), wo wir uns im Anschluss mit dem dort erwärmten Wasser reinigten lol. Im Laufe der Woche verstand ich mich mit den Jugendlichen immer besser, auch wenn ich schon komplett erledigt war, weil sie immer bis um 2 Uhr in der Früh in unserem Zimmer Karten spielten und es um 8 schon wieder Frühstück gab, uff. Das + die Arbeit laugten mich schon dezent aus haha. 

 

Am Wochenende fuhren wir gemeinsam zu einem großen Lager (scheint im Winter wohl ein „Skigebiet“ dort zu sein), wo wir uns mit allen Gruppen trafen und ich auch endlich meinen Mitbewohner wieder sah. Die Gruppen traten das ganze Wochenende in Wettbewerben an z.B. Camp-Song, Theaterstück, Sport, Video oder Plakat-Präsentationen (in der Kategorie haben wir definitiv gewonnen- > unser Plakat war eine echte Motorhaube, auf die wir mit Knetmasse geschrieben und gemalt haben). Ich war nicht das ganze Wochenende dabei, da ich Samstag abends zu einem Nachtflohmarkt nach Hargla fuhr, bei dem Xaver und Dasha mitgeholfen hatten. Es war echt zauberhaft, da es in einem, von Lichterketten beleuchteten Wald stattfand und nachher verbrachte ich die Nacht noch bei meinen Freunden und wir feierten Xavers definitiven Abschied. Am nächsten Morgen packte er seine Koffer und ich fuhr zurück zum Bauernhof. Weiter hackln. In der zweiten Woche durfte ich zum Glück ein paar Mal pausieren, außerdem gab es nach der Arbeit noch ein paar Ausflüge, einmal zu Matviis Gruppe, die in einem alten Gutshaus wohnte und arbeitete. Den zweiten Trip machten wir an den Vörtsjärv, wo wir ein Haus-Floß mieteten, mit dem wir herumfuhren und dabei in die eingebaute Sauna gingen und grillten. Nice. Auch an einem Gruppenspaziergangs-Event im Nachbarort mussten wir trotz strömenden Regens teilnehmen, doch irgendwie wars auch ganz witzig. Am Ende der Woche verstand ich mich richtig gut mit meinen Kommilitonen und auch das lange Aufbleiben störte mich nicht mehr so, weil ich ja jetzt auch mit dabei war ;)  Zusammengefasst hats mir trotz zacher Arbeit doch viel besser gefallen als ich dachte, die Leute waren ur nett und die Tiere sowieso :D  A truly estonian experience, I’d say. Gerne wieder ; )

 

 

 

Omg soorrry für diesen Spam! Applaus für jeden, ders bis hier hin geschafft hat lol. Danke überhaupt fürs Lesen und supporten !!! Ihr könnt diesen Blog auch weiterhin gerne kommentieren und teilen, einige Fotos finden sich auch auf meinem Insta account @vicigoesestonia wieder 😊

 

Nägemist!

 

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Discovering the baltics - Ausflüge Juli

Im Juli war ich nicht nur bzg Camps kaum zuhause, nein, fast jeder Tag der dazwischen lag, wurde für Ausflüge genutzt. Eventuell wars ein bisschen stressig, aber egal. Carpe diem oderso, meine Zeit in Estland wurde ja auch nicht länger…

 

 

 

Die erste Reise war wie ein gutes Theaterstück: Matvii, Xaver und ich fuhren für 3 Tage nach Saaremaa. Premiere, weil es für uns der erste Besuch auf einer estnischen Insel war, Saaremaa ist dabei die größte von rund 2222 Eilanden. 

Angereist sind wir mit Madlis Auto, zuerst gings richtung Pärnu und dort in der Nähe mit der Fähre nach Muhu, einer kleineren Insel, die wir uns bei der Heimreise auch noch ansehen wollten. Von dort gings über eine Brücke auf Saaremaa und schon waren wir da: Planlos wie eh und je machten wir uns auf den Weg zur ersten Sehenswürdigkeit: Dem Kaali-Meteoritenkrater. 

Yep, in Estland gibt es erstaunlich viele Meteoritenkrater, aber das ist vermutlich der größte und bekannteste. Schaut halt aus wie ein erstaunlich rundes Biotop, aber eigentlich ganz cool so. Danach folgten wir irgendwelchen braunen Schildern, die touristische Highlights anzeigen, und landeten bei einer alten Kirche mit deutschen Schriften und einer leicht mystischen Atmosphäre. Dann machten wir uns auf den Weg vom Landesinneren zur Hauptstadt Kuressaare (die verwirrenderweise auf Google Maps noch immer mit dem altdeutschen Namen Arensburg beschriftet wird – why??). Die Stadt (und überhaupt ein  Großteil der Insel) wurde nicht von den Sowiets besetzt, dahingehend sind die alten Gebäude noch gut erhalten und wurden aufgrund Kuressaares Status als Kurstadt schön gepflegt. 

Das Zentrum der Stadt ist die große mittelalterliche Bischofsburg, die mit einem Wassergraben geschützt, und von verschiedensten Gebäuden, darunter einer Windmühle umgeben ist. Wir spazierten in der Stadt herum, erledigten Einkäufe und machten uns dann auf zum letzten Ziel des Tages: Dem Leuchtturm Sääre auf einer Halbinsel am südlichsten Punkt der Insel. Dort konnten wir gerade den Sonnenuntergang erleben, - wirklich wunderschön mit der Sicht auf den Turm und das Meer! Dann irrten wir irgendwo auf nem alten Militärgebiet herum, um in der Nähe eines Strands zu zelten. 

Am nächsten Tag gings nochmal zum Leuchtturm, auf den wir eigentlich raufwollten (war uns dann aber zu teuer), ehe wir auf meinen Wunsch hin zum Nationalpark Vilsandi fuhren (oder es zumindest versuchten) Durch einen Fehler auf Maps strandeten wir jedoch in der Mitte eines Waldwegs einer Halbinsel? und dann hatte der Motor auch noch Startprobleme. Na super. Zum Glück haben wirs dann doch iwi rausgeschafft und sind zu einem Wanderweg gefahren, der aber nicht mehr existiert hat. Dort war zumindest ne Tourismusinfo und die Dame hat uns dort ne andere Wanderung empfohlen, diesmal entlang von Klippen (Kuriku pank glaub ich). Das war dann ganz schön dort, auch wenn es jetzt keine wirkliche Wanderroute war. 

Da wir noch nicht genug von Sandsteinklippen hatten, fuhren wir später zur berühmtesten und steilsten: Panga Pank. Wir entschieden uns, dort zu campen, da wir bei einer Imbissbude Strom schnorren durften und die Aussicht vor allem beim Sonnenuntergang genial war. 

Tja, an sich wäre es ein wunderschöner Abend gewesen, hätten wir nicht eine Schaukel entdeckt. In Estland gibt es fast überall so „Dorfschaukeln“ aus Holz, auf die sich mehrere Leute draufstellen können, und genau so ein Exemplar stand auch bei Panga. Zuerst war das Schaukeln ja noch ganz nett, aber dann sind die Burschen eskaliert und wollten immer höher (scheinen wohl vom Kiiking inspiriert worden zu sein). Ich verließ das Gerät und warnte sie noch, doch das stieß auf taube Ohren. Und dann passierte das Unvermeidbare: Xaver stürzte von der Schaukel. Bei dem Blut und Schmerzschreien dachte ich zuerst er hätte sich was gebrochen, doch zum Glück schien er sich „nur“ einen Zahn abgeschlagen und sich im Gesicht aufgeschnitten zu haben. Matvii übernahm die Wundversorgung, ich suchte den Zahn (erfolglos) und dann fuhr ich unseren Patienten um Mitternacht über die halbe Insel ins Krankenhaus nach Kuressaare. Fun fun fun. 

Xaver wurde genäht, die Ärzte lästerten auf Estnisch, warum wir nach so langem Aufenthalt die Sprache noch nicht könnten (hab ich zu ihrem Bedauern leider verstanden und war pissed), dann gings um 3 Uhr morgens wieder zurück nach Panga in unser Zelt. Es war echt ein Drama, aber ich hatte auch den Lachflash meines Lebens weil es so gestört war :D (Va das Xaver einfach Selfies von seinem Gesicht straight nach dem Unfall versendet hat, lol)

 

Am nächsten Tag mussten wir demnach den Urlaub leider abbrechen, mit Muhu wurde es leider nichts und auch die Windmühlen von Angla konnten wir nur schnell von außen ansehen. Naja was solls. Der Trip war trotzdem ein unvergessliches Erlebnis. Und noch etwas Erfreuliches ist passiert : Wurde auf der FH Wien aufgenommen und werd im Herbst mit Journalismus beginnen. Nice!

 

 

 

Meine zweite Reise (ich berichte diesmal kürzer, i promise), machte ich alleine: Ich fuhr mit dem Zug von Valga nach Riga (nur 5 € !!!) und besichtigte dort die Altstadt ein bisschen. Ganz nett, viele mittelalterlich aussehende Gebäude, erstaunlich viel Leben auf den Straßen. Dann machte ich mich auf den Weg an einen äußeren Bezirk, wo ich auf der Couch eines Hauses schlief, das nur von Volunteers und Expats bewohnt ist (hab mich dort bei einer Bekannten von Mylene eingeschnorrt). War ganz nett mit paar von denen zu tratschen.

 Am nächsten Tag nahm ich den Bus zum Zentralmarkt, der echt mega geil war. Kaufte mir Erdbeeren, eingelegtes Kurkuma?-Kraut und extrem leckere Zwiebel-Ei-Taschen (sehr empfehlenswert!), ehe ich mich auf den Weg zum Busbahnhof machte. Der ist zwar nah, doch dank meiner grottenschlechten Orientierung konnte ich meinen Bus nur mit ach und krach erwischen. Ich nahm den Lux-Express (Reisebus mit Top Ausstattung, ca 11 €) nach Vilnius. 


Nach ca 3 h Fahrzeit erreichte ich die Stadt und machte mich mit Sack und Pack auf, um sie zu erkunden. Ich habe das Gefühl, Vilnius besteht zu 70 % nur aus Altstadt, es gibt echt wunderschöne kleine Gassen und 1000 Kirchen. Nach vielen Pausen in verschiedensten Parks wagte ich die Wanderung auf den Berg der drei Kreuze,- die Aussicht machte den Aufstieg wett :) 

Abends traf ich mich dann endlich mit Gabriele: Ich hatte mir die App Couchsurfing runtergeladen und das Glück gehabt, von ihr angeschrieben und aufgenommen zu werden. Sie (ca 23-Jährige Studentin) nahm mich mit ihren Freundinnen ein Restaurant und dann auf Sauftour ; ) Muss sagen, die Litauer sind extrem nett und weitaus offener als die Esten (no hate) und außerdem haben sie geiles Kirschbier :D Es war echt ein extrem cooler Abend! Heim gings dann mit Bolt (bissl wie Uber, aber echt spottbillig)(billiger als die Öffis dort glaub ich), wo ich auf Gabrieles Couch schlief. Am nächsten Morgen hieß es Abschied nehmen, denn ich wurde abgeholt. Von meinen Eltern. Sie und mein Bro waren mit dem Auto raufgefahren, um sich das Baltikum ein bisschen anzusehen. 

Gemeinsam checkten wir im Hotel ein und fuhren dann raus nach Trakai, wo sich eine Wasserburg befindet, um die wir mit dem Tretboot gefahren sind. Auch wurde dort die regionale Spezialität „Kibinai“ probiert, so ganz konnten uns diese Teigtaschen aber nicht überzeugen. Nachmittags fuhren wir zurück in die Stadt, in der ich schon ein bisschen herumführen konnte lol. Abends waren wir essen, dann bestiegen wir noch den Gediminas-Hügel und genossen die lebhafte Atmosphäre der Stadt.

 Ich bin ein bisschen verliebt in Vilnius, ich glaub von allen drei baltischen Hauptstädten ist das mein Liebling.

 

Meine Essens-Empfehlungen: Šaltibarščiai (rote Beete-suppe), Kepta Duona (fritierte Brotsticks) und Cepelinai (so Kartoffelknödel) (wir haben zwar keine guten gegessen, aber das Restaurant war auch nicht grad der Knaller (Etno Dvaras – eher nicht zu empfehlen) Dafür war die Cocktailbar D’eco echt super (zwar teuer, aber das Personal extrem nett und die Cocktails geil).

 

 

 

Am darauffolgenden Tag machten wir uns auf nach Estland, am Weg blieben wir noch am Berg der Kreuze (noch in Litauen) stehen. Komplette Kreuz-Ansammlungs-Eskalation dort. Dann fuhren wir zu mir und später nach Tartu, wo ich noch Zeit mit meiner Familie verbrachte. Ein letzter Ausflug mit ihnen ging sich noch aus, ehe ich aufs nächste Camp musste, diesmal ging es an den Peipus-See, wo wir uns in Alatskivi das Schloss (von außen) ansahen und dann entlang dem Ufer durch malerische Dörfer mit süßen Holzhäusern fuhren und hin und wieder im braunen Gewässer badeten. Ich kann wirklich nur empfehlen, so nahe wie möglich an der Küste zu fahren und sich auch die mega schönen Friedhöfe dort anzusehen. Wenn die Saison passt, muss man sich dort definitiv auch Räucherfisch und Zwiebeln kaufen, so fern man einen Stand findet lol.

 

 

 

So, das wars jetzt auch schon mit diesem Eintrag, der mal wieder elendslang geworden ist…. Sorry ://

 

Also wenn ihr mal ins Baltikum fahrt, dann schreibt mir gerne, vielleicht kann ich ja bisschen behilflich sein XD  Wenn nicht, dann schreibt einfach paar Kommentare und liked schön meine Bilder auf Insta @vicigoesestonia 😊 

 

Head Aega!

 

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On the road again - Ausflüge Juni

 

Wie schon im Juuni-Blogpost erzählt, gibt es hier wieder mal paar extra Ausflugsschilderungen // Reisetipps zu finden. Diesmal am Programm: Pärnu im Sommer, Roadtrip nach Narva und Rakvere, sowie ein kleiner Besuch in Tartu.

 

Nachdem ich Pärnu, Estlands Sommerhauptstadt, ja schon zu Silvester kennenlernen durfte und es mich ehrlichgesagt nicht so ganz vom Hocker gehaut hat, war meine Motivation es nochmal zu besuchen nicht ganz so groß. Da aber die Mehrheit unserer Mitreisenden (MTF, Dasha, Henrique) die Stadt noch nie erkundet hatte und ich keinen besseren Plan finden konnte, bin ich halt mit ihnen+ Mylene + fettem Tramperrucksack ausm Youthcenter mitgekommen. Warum der Rucksack? Naja, Matvii wollte gerne am Strand campen, um abends die Endszene des deutschen! Films „Knocking on heavens door“ (idk woher er den kennt lol) nachzuspielen, weshalb wir neben Zelten und Schlafsäcken auch noch Kameraequipment mitgenommen haben. So gings am Samstagvormittag mit dem Bus an die Küste. Dort angekommen sind wir gleich mal in der Innenstadt bis zum Strand spaziert. Ich muss sagen, im Sommer ist Pärnu wirklich sehr süß. Alles wirkt im Sonnenschein gleich viel einladender und es herrscht durch die ersten Touristen richtig viel Leben. Lustig: Auf unserem Weg haben wir auch zwei Mädels mit Volunteer-Rucksäcken gespottet und sie angesprochen: Es waren wirklich Freiwillige und eine davon sogar in meinen Online-Trainings! Lol. Sind mit ihnen am gut gefüllten Strand abgehangen, haben ein unprofessionelles Kamerateam beim Interviewen beobachtet und uns mit den Füßen ins kalte Wasser gewagt. Später haben wir dann die andere Seite der Stadt erkundet (eh nett, aber kein must-see), waren shoppen und haben uns auf den Weg zu unserer Campingstelle gemacht. Ein Platz am Strand, dahinter Wald, sollte es sein (man darf in Estland überall campen, also hatten wir freie Wahl). Die Suche bzw. die Wanderung zur Stelle ist dann ein bisschen eskaliert: Mein Rucksack wurde auch noch von Essen aufgefüllt sodass ich ca 10 kg (oder mehr) auf meinem Buckel schleifen musste, außerdem dauerte unser Marsch nicht wie erwartet 1 h, sondern 3 Stunden! Ufff. Hitze, Mosquitos, Hunger. Irgendwann sind wir dann doch angekommen und der Weg war es wert: Ein kleiner, schöner Strand, Sicht auf Pärnu und ein kitschiger Sonnenuntergang. (Standort nahe Golfplatz außerhalb der Stadt, nach Naturschutzgebiet) Dazu noch Essen und Tequila vom Videodreh und ich konnte sehr gut einschlafen 😉

 

Am nächsten Tag haben wir den Bus in die Stadt genommen (jap, anscheinend gab es eine BH in der nähe lol), waren noch im Port Artur (Shoppingcenter) für paar Stunden (hab jetzt ein estn. Kochbuch hehe), dann sind wir mit dem Bus heimgefahren. Ein anstrengender Ausflug, der sich aber dann doch gelohnt hat!

 

Als zweites war ich diesen Monat mit dem Auto und Xaver unterwegs: Wir haben spontan entschlossen, einen Freitag freizunehmen um andere Volunteers in Narva zu besuchen. Also sind wir am Peipussee entlanggefahren, um dort auch noch in Kauksi baden zu gehen. Der Strand ist dort ganz nett, es schaut halt mehr aus wie am Meer (mehr als in Pärnu lol). Ob es wie laut Reiseführer „einer der schönste Sandstrand des Baltikums“ ist, wage ich zu bezweifeln, aber dennoch wars ganz idyllisch und angenehm zu Baden. Weiters haben wir in Mustvee, nem kleinen Dorf gestoppt, aber außer dem „Yellow Frame“ gabs jetzt nicht so viel zu sehen.

 

Abends sind wir dann endlich in der nordöstlichsten Stadt Estlands angekommen, wo wir uns mit Ella und Demi aus dem On-Arrival Training an ihrem Arbeitsplatz getroffen haben. Sie arbeiten mit anderen Volunteers in einem Zentrum für informales Lernen und an diesem Wochenende gab es ein Festival mit verschiedensten Workshops, an denen Xaver und ich auch teilgenommen haben. So gab es z.B. eine chinesische Teezeremonie und ich hab ein Henna mit kroatischen Zeichen bekommen (von ner kroatischen Freiwilligen). Ich war echt erstaunt, wie extrem freundlich die Leute (va auch die Jugendlichen) sind. Vielleicht liegt es daran, dass fast alle Einwohner Narvas halb-Russisch sind? (Jep, hier oben sind deine Estnisch-Skills unnötig) Nachher sind wir an der Flusspromenade entlangspaziert und haben neugierig über die EU-Grenze gespäht. Man konnte die russische Bevölkerung auf der anderen Seite aufjedenfall Party machen hören. In einer Bar waren wir dann auch noch essen und haben den Abend gemeinsam ausklingen lassen. Nach der Nacht bei unseren lieben Gastgebern sind Xaver und ich am nächsten Tag nach kurzer Stadtbesichtigung (schöner als erwartet) weitergezogen. Das nächste Ziel war Narva-Joesuu, ein ehm. Kurort am Zipfel Estlands, wo wir uns am überfüllten Strand ein kurzes Bad gegönnt haben. (Auch in Estland herrscht brütende Hitze!) Der Ort war eh ganz nett, aber weit besser hat mir Sillamäe, eine Stadt mit viel schöner! (:0)  Sowietarchitektur gefallen. Der Hauptplatz ist dort wirklich beeindruckend groß und es gab erstaunlich viele Blumen und nette Gebäude. Der nächste Halt war Toila, wo es früher mal ein Schloss gab, von dem jetzt aber nur noch der riesige Park übergeblieben ist. Bei unserem Spaziergang haben wir nicht nur Blumenbeete mit Meerblick, sondern auch eine Quelle aus einer Sandsteinhöhle entdeckt. Man kann im Park wirklich durch Wald und Wiese bis zum Meer wandern.  

 

Nach dieser kleinen Bein-Auflockerungspause sind wir entlang der Glint-Küste (Sandstein?) gefahren. Von dieser besonderen Steinstruktur haben wir eher weniger gesehen, dafür war die Aussicht und die Umgebung top. In Valaste haben wir den höchsten Wasserfall Estlands besichtigt, der aufgrund seines Aussehens (einfach nur ein Wasserstrahl) eher nicht so spektakulär war,- dafür aber der Abstieg der hohen Metalltreppen zur Küste. Nix für Leute mit Höhenangst. Insg. wars eh nett, wenn man vorbeifährt, kann man sichs geben, aber extra dort hinfahren würd ich jetzt nicht.

 

Der letzte Punk des Tages war Purtse, wo wir in nem kleinen Schloss Craftbier für unseren Gastgeber Konrad (hab ich beim End-term-Training kennengelernt) mitgenommen haben, zu dem wir dann auch gedüst sind. Er wohnt in nem argen Kaff nahe Kiviöli, wo wir uns in einem sehr schönen Baggersee abgekühlt und dann gegrillt haben. Ein netter Abend 😊

 

Sonntags sind wir wieder früh aufgebrochen, um uns Rakvere anzusehen. Die mittelalterliche Burg + Gesangsfeld sind sehr imposant, die Stadt hat cute Häuser und wir waren endlich in einer Bäckerei (namens Päts), wo es zwar kein frisches Schwarzbrot, dafür aber anderes gutes Zeug gab. Nach der Jause habe wir uns wieder in Richtung Süden gemacht, wo wir in Äntu stehengeblieben sind. Dort befinden sich mehrere Seen, die nach ihrer Farbe benannt sind (Sinine=Blau, Roheline=Grün, valge=durchsichtig), die man umwandern – und natürlich auch zum Baden nutzen kann. War wirklich ganz schön, allerdings haben Xaver und ich einen Wanderwegweiser übersehen  (ist sehr ungünstig gestanden) und daher falsch abgebogen, worauf hin wir auf einem sumpfigen Weg zwischen Moor und Wald mit ca 1000 Moskitos gestrandet sind. Wiedermal verlaufen lol. Naja, nach einer Stunde haben wirs dann doch wieder auf den richtigen Pfad geschafft, aber wir waren durch die Hitze ziemlich paniert lol. Zumindest konnten wir uns dann noch abkühlen, dann gings heim.

 

Ach und nein, der grüne See ist hier nicht so schön wie der österreichische (hat seine Farbe wohl eher wegen dem algigen Boden, aber Wasser ist sehr klar). Da hatte der angeblich „blaue“ See mehr Ähnlichkeit (war sehr schön türkis).

 

 

 

So, und jetzt noch schnell zum letzten Ausflug: Vor unseren Sommercamps waren Dasha, Xaver, Mylene und ich noch in Tartu beim „Tagurpidi maja“, dem umgedrehten Haus. Der Eintritt war ziemlich teuer, daher besser mit anderen Rabattaktionen (zb Nationalmuseum) kombinieren! Man ist eig. in ca 5 min. durch (leichtes Schwindelgefühl inklusive), aber wir haben ein kleines Fotoshooting veranstaltet und bissl mehr Zeit dort verschwendet. Dann waren wir noch auf dem Gelände des Nationalmuseums spazieren und auf ner „Dorfschaukel“ (groß, für mehrere Personen) schaukeln, was mega witzig war. Dann sind wir noch in die Innenstadt gefahren um zu shoppen, essen und im Botanischen Garten zu chillen. Im Sommer ist in Tartu ordentlich was los und es war schön, den Abend dort zu verbringen.

 

 

 

Yep, das wars jetzt endlich. Tut mir leid für diese überausführlichen Schilderungen ://

 

Hoffe es war trotzdem ganz interessant 😉 und falls ihr mal nach Estland kommt, dann schreibts mir einfach für Tipps!

 

Aja und leider kann ich keine Bilder mehr hochladen, daher noch ein Grund mehr, auf meinem Insta @vicigoesestonia vorbeizuschauen !

 

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Juuni- Mein Bett vermisst mich (Pt. 1)

So, hier bin ich mal wieder, wie immer mit ordentlicher Verspätung, aber diesmal hab ich ne Entschuldigung: Dieser Post wird gerade auf einem Sommercamp geschrieben. Jep, es hat angefangen: Seit Ende Juni verbringe ich meine Zeit nun auf verschiedensten Ferienhöfen mit der „Beaufsichtigung“ (eher Bespaßung) Minderjähriger. Aber dazu später mehr.

 

Der Juni war auch vor den Camps schon wieder vollgepackt mit Action und ich war in dem Monat gefühlt nur 5 Tage zuhause, den Rest habe ich reisend oder woanders arbeitend verbracht.

Aber beginnen wir von vorne…

 

Anfang des Monats haben Matvii und ich endlich unser tolles Balkonprojekt in die Tat umgesetzt, oder zumindest damit begonnen. Wir waren auf der örtlichen Bauschutt-Sortierungs-Anlage Paletten holen, dann gings auch schon ans Nägel-Rausziehen, Konstruieren, Schleifen (anfangs mit der Hand und Schleifpapier, uff!) und Lackieren. Ich glaub wir haben so um die 20 Paletten verarbeitet und die Hauptkonstruktion eines Hochbeets und des Sofas sind erledigt. Tja, jetzt muss das Zeug nur noch irgendwie nach Tsirguliina kommen….

 

Nachdem diese physische Arbeit erledigt war, gings für mich eher chilliger weiter. Wir hatten wieder eine Veranstaltung für Familien in Valga, dieses Mal zum Kinderschutztag, wo wir mit Feuerwehr, Rettung und Defense league Spiele organisiert haben, was ganz lustig war.  Wochenends gongs nach Pärnu, dazu mehr in nem anderen Blog (Reisetipps)

In der Woche drauf ist dann etwas Bahnbrechendes passiert: Elina und ich waren wieder in Tsirgu! Wir haben das Youthcenter nach fast 3? Monaten wieder geöffnet! :0000

Wer sich so denkt , ja boah geil die Kinder werden hyped sein (so wie in Hargla, wo laut Madli nach Wiedereröffnung ca 30 Kinder da waren), der hat sich geirrt. Am ersten Tag waren zwar mehrere Jugendliche da, aber danach konnte ich nur noch mit Reni als unserem einzig treuen Gast rechnen. Naja, zumindest konnte ich mit den beiden die Friends-Reunion schauen und hab Eis bekommen lol. Sonst wars aber eher boring, weshalb ich dann 2 Tage wieder in Valga verbracht habe. Dort gabs wieder oane hockn, diesmal war so ne Architektin da, mit der wir Bänke für das Stadtzentrum gebaut haben. Abgesehen von der Hitze wars aber eh ganz ok. 

 

Während dieser Zeit habe ich übrigens zwei verlockende Angebote bekommen, die mir mein Leben wieder ein bisschen versüßt haben: N°1: Ich könnte die darauffolgende Woche in Hargla bei Xaver arbeiten und N°2: Es gibt ein 2. Midtermtraining- diesmal im Real life!! Hab mich natürlich sofort angemeldet und schon am Sonntag sollte es losgehen. Davor gab es aber noch ein Highlight: Valga-Valka Linnapäevad (=Stadttage). Die Stadt hatte Geburtstag und neben einigen eher mittelmäßig interessanten Veranstaltungen gab es auch ein großes Konzert auf der Flussinsel von einer lettischen und einer estnischen Band. Xaver, Mylene und habe uns Karten gekauft und wurden (trotz anfänglichem Misstrauen) nicht enttäuscht. Die lettische Band „Dagamba“ hat auf Cellos klassische Musik in heavy metal Version gespielt und die estnische, hierzulande fast schon kultige Band „Metsatöll“ konnte Hardrock mit Dudelsackelementen bieten. Schräg aber geil!

 

Am nächsten Tag ging für Matvii und mich auch schon die Reise nach Tallinn los, wo sich der Treffpunkt für das Training befand. Nach kurzem Stadtbummel (finally!) haben wir unsere Trainer und unsere neuen Teamkollegen getroffen. Da das ein freiwilliges Treffen für alle Volunteers in Estland war, haben wir zwar ein paar Leute aus unserem online-training erkannnt, doch es waren auch fremde Gesichter und alte Bekannte von anderen Veranstaltungen dabei (z.B. Ebba und Isabella, mit denen wir Silvester verbracht haben). Insgesamt waren alle ur lieb und das Programm unseres „Endterm-Trainings“, wie wir es spaßhalber genannt haben, war auch echt cool. Neben Selbstreflektionen waren wir Kanufahren, Saunieren, haben viel gefuttert, getratscht und nachts Werwolf gespielt. Mega nice, das einzig nervige war nur, dass ich wiedermal nen Aufnahmstest während dem Training machen musste (diesmal aber schon in der zweiten Runde hehe)

Nach den drei Tagen gings für mich aber nicht heim, sondern bin noch eine Nacht bei Ebba, Isabella und Nele, einer anderen Freiwilligen  in Tallinn geblieben. Endlich konnte ich die Altstadt besichtigen!! Wir waren noch in Telliskivi, einem ehm. Fabriksgebiert und jetzigem Hipstertreffpunkt in einer alten Tram essen, dann habe ich bei Nele gepennt. Fun fact: Sie wohnt in einem Apartment, in welchem sie vor kurzen noch 4 weitere Mitbewohner hatte (jetzt nur noch 2). Das brutale: Sie mussten zu dritt in einem Zimmer leben, das ungefähr die Größe von meinem hat lol (i mean für eine Person alleine ist es groß, aber zu dritt… Ufff) Und das witzige: Eine ihrer Ex-Mitbewohnerinnen ist die eine Österreicherin, mit der ich mich nach Weihnachten treffen wollte… U remember? (Wenn nicht, dann lies den Weihnachtsblog lol)

 

Naja, nach meinem kleinen Ausflug gings aber nicht nach Hause, sondern straight nach Hargla zu Xaver, wo ich in seinem Jugendcenter den Rest der Woche arbeiten durfte. Es war mega chillig, wir haben mit Kindern Dart gespielt, den Sporttag begonnen zu organisieren (dazu mehr im nächsten Monat) und ein Geburtstagspicknick für Xaver veranstaltet. Der gute ist nämlich 20 geworden, was natürlich gefeiert werden musste. Abends waren wir bei Madli, Xavers Tutorin (extrem nett!!!) zum Saunieren eingeladen, wo wir uns zum ersten Mal auch mit diesem Saunaholz (Birkenzweige) geschlagen haben lol. Außerdem haben Xaver, Dasha und ich vorher ein fettes Käsefondue zubereitet (auch eine Premiere für mich) und mal mit alkoholfreiem Sekt angestoßen. Am Vortag hatten wir nämlich die zweite Impfung lol.

 

Freitags hat uns die Madli erlaubt, freizunehmen, worauf hin ich und mein deutscher Kollege einen kleinen Roadtrip unternommen haben, für den es einen extra Blogpost geben wird….

 

Montags ging es wieder zurück nach Hargla, weil am Abend die erste Jaanipäev-Feier stattfand. Jaanipäev? Übersetzt Johannestag ist die Feier der Sommersonnenwende, probably dem wichtigsten Feiertag der Esten. Eigentlich ist er am 24. Juni, aber am Lande wird die ganze Woche gefeiert. Und so am 21. in Hargla. Neben Volkstänzen, Spielen für Kindern und einer Band wurde natürlich auch das große Feuer entzündet. Dasha und Xaver hatten die ehrenvolle Aufgabe, als Jaan und Jaanika verkleidet, das Dorf zu erleuchten. Mit bissl Spiritus hats dann auch geklappt und nach ner Feuershow (nicht von den beiden) haben wir uns den auch reingekippt xD (nicht den selben lol)

 

Am nächsten Tag sind Xaver, Mylene und ich nach Törva zu Aysegül gefahren, weil es da surprise! auch eine Jaanipäev-Feier gab. Diesmal ein teures Konzert von so einer estnischen, sehr populären Popband (Shanon), einem sich mega cool fühlenden Pseudorapper (Hunt) und einer alten Volksband (Meie Mees). Es war anfangs komplett weird, vorallem weil in den Pausen zwischen den Konzerten immer ein supernerviger Entertainer aufgetaucht ist und Spiele gespielt hat. Zuerst war Sackhüpfen für Kinder dran, irgendwann dann Gewichtheben für Erwachsene (Mylene hat, leider erfolgslos, daran teilgenommen) und als es dann dunkel und alle bumzua waren, gabs noch nen komplett wilden Bewerb, wo stockbesoffene Männer aus einem Hydranten-ähnlichen Bierhalter eine Dose exen mussten. Spoiler alert: Es war zu 90% eher ne Bierdusche. Legga. Außerdem strange: Besoffene Eltern die mit ihren dreijährigen Kids um 1 noch abgedanced haben (+ ein Säugling), Ein fettes Lagerfeuer, dass wiedermal ohne Feuerwehr in der Nähe, dafür aber direkt neben Wald und Bühne mit schön viel Funkenflug erzündet wurde. Also zuhause würds das nicht geben…

Aber trotzdem geiler Abend haha.

 

Mittwochs war ich wieder! In Hargla, diesmal mit Dasha, Henrique und Xaver im „Eco Village“, wo wir die Rauchsauna besuchen durften (liegt extrem abseits, wird nur ca 1 Mal im Jahr angezündet, brauch dafür nen ganzen Tag). War echt spannend, weil so alte Ladies dann auch in der Sauna zu singen begonnnen haben, es wieder Schläge gab und die Sauna selbst auch sehr eigen war (weniger smoky als erwartet, dafür aber sehr heiß und dunkel). Der Abend war definitiv ein Erlebnis.

 

Der Rest der Woche wurde gechillt, ein kleiner Ausflug nach Tartu unternommen ( mehr dazu im nächsten Blog) und am Sonntag gings auch schon mit der Suvekool (Sommerschule) los. Mein erstes Feriencamp!

 

Die Kiddos sind zwar erst am Montag angekommen, doch wir haben uns schon am Wochenende mit den Youthworkern aus ganz Valgamaa auf so ner Tourismus-Farm (?) getroffen und alles vorbereitet. Tbh, eigentlich war diese Nacht die Schlimmste, weil wir zu fünft in nem Zimmer gepennt haben und es zuerst für alle ultra heiß war (außer für mich) und uns nach Öffnen des Fensters tausend Gelsen heimgesucht und dem Schlaf beraubt haben. Fun fun fun. Am nächsten Tag waren wir alle kinda dead, aber dann sind ca 70 Jungendliche im Alter von 9 – 16 aufgetaucht und wir haben mit den Workshops begonnen. Ich hatte mit Dea einen Kanu-Workshop, wo wir so eine Art Fußball, nur halt am Kanu und mit Paddeln statt Beinen gespielt haben, was auf Dauer zwar anstrengend, aber auch ur lustig war. Am nächsten Tag gings damit weiter, abends mussten wir Volunteers auch noch Ballspiele organisieren. Noch zwei fun facts:. 1. Teilweise hat das Abendprogramm erst um 1 oder 2!! Uhr geendet (geplant lol) - der Moment wenn man selbst bei Camps immer so gefühlt um 10 ins Bett musste? Lol

2. Es gab nicht die Option für vegetarisches Essen. Zum Glück wurde aber beim Koch-Workshop immer Suppe und Mannavaht (kinda fluffy Griesbrei) im Überschuss produziert und so bin ich dann eh immer satt geworden xD (und besser geschmeckt hats auch noch) 

 

Yep, das wars auch schon mim Juni, sorry für die Verspätung und die kleine Eskalation meiner Berichterstattungsmenge!


Außerdem : Mein Speicherplatz für Fotos am Blog ist leider aufgebraucht, daher werde ich sie auf Insta posten und ev noch ein extra Story-Highlight dafür machen. @vicigoesestonia

Vabandage!

 

Aja und sollte jemand noch mehr Content wollen: https://tankla.net/tankla/in-english/esc-blog-20-21/3423-esc-blog-victoria-tolliste-june-always-on-the-road.html

(mein englischer Blog für meine Koordinationsorganisation)

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Kultur oderso im Mai

Wie schon im vorherigen Post erwähnt, war ich im Mai wieder mal ein bisschen unterwegs. um es grob einzuteilen, war ich in Museen (Kultur), Wandern (Natur) und einem Roadtrip (beides?). Da alle Dinge, die ich besucht habe, ziemlich cool und empfehlenswert sind, hab ich sie in die Kategorie Reisetipps gehaut, falls ihr auch mal Estland (und mich?) besuchen wollt XD

 

Los gehts mit meinen kulturellen Erlebnissen:

 

Anfang Mai war das Wetter in Estland ja nicht so prickelnd, daher haben Mylene, Xaver und ich beschlossen, endlich mal ins Museum, genauer gesagt das Nationalmuseum in Tartu zu gehen. Also gings mittags los, mit Topfengolatschen und Motivation im Gepäck. Um es vorweg zu nehmen: Das Nationalmuseum ist riesig. Es steht auf einem ehm. Militärfluggelände und schaut auch von außen wie ein fetter, fancy Hangar aus (und hat auch in etwa dessen Dimensionen). Beim Betreten war ich echt begeistert, denn es ist alles super modern, hell und gr0ßräumig. Nach dem Kauf der Eintrittskarten (Gesamtticket für alle Ausstellungen, aber man kann auch nur für "Einzelteile" Karten kaufen) gings auch schon in die erste Ausstellung über Finno-Ugrische Völker. Ich fand die Aufbereitung ur cool, es war alles ziemlich dunkel, man konnte einem leuchtenden Fluss in verschiedenste Räume folgen, von denen jeder einem Volk gewidmet war. Sie hatten dort nicht nur Kostüme oderso ausgestellt, sondern auch die Häuser nachgebaut, in die man hinein gehen konnte. Danach gings in die Märchen-Ausstellung. Ich kanns nicht anders beschreiben als "super-fancy". In den riesigen Räumen stehen verspiegelte Boxen, in denen je andere Themen von Märchen z.B. Metaphern und Symbole auf super-stylische Art aufbereitet wurden. Was unseren inneren Kindern am besten gefallen hat: Interaktive Stationen wie z.B. ein Laserpacour. Nice! Zuletzt gings in die Hauptausstellung über die Geschichte Estlands. Man kann bei allen Ausstellungsstücken seine Eintrittskarte an den Monitor halten und es wird dir der Text in deiner anfangs ausgewählten Sprache (auch Deutsch) angezeigt. Ich fand alles eigentlich ur interessant, aber es gibt extrem viel zu lesen und sehen, sodass ich das nächste Mal vermutlich mehr Zeit einplanen würde (wir waren ca 3 Stunden drin lol). Man könnte auch im riesigen Gelände dahinter spazieren gehen, doch leider hatten wir keine Zeit mehr dafür. Also wenn ihr in die Nähe von Tartu kommt, kann ich euch das Museum definiv ans Herz legen!

 

Das zweite Museum, das diesen Monat dran war, hat einen besonderen Platz in meinem Herzen, denn dank dem Ausflug konnte ich zum ersten mal nach  meiner Ankunft! nach Tallinn! Endlich!!! War zwar nur ein Tag, aber wir haben trotzdem auch bisschen was von der Stadt gesehen :) Aber von anfang an: Die Defense League hat uns eingeladen, mit ihren Youngsters ihn das "Proto"-Museum zu fahren, also gings früh mit dem Minibus los. Da es auch einen großen Bus gab, der langsamer war, sind Matvii, die Betreuer und ich ne Stunde früher angekommen und durften uns noch kurz die Stadt anschauen. Wir sind an der Küste entlang gegangen und haben die "Linnahall" besucht, eine ehm. riesige Sport?halle, die derzeit nicht genützt wird und langsam verfällt. Der riesige Betonklotz mag euch vielleicht bekannt vorkommen, denn es wurde als Location der ukrainischen Staatsoper im Film "Tenet" genutzt. Die Aussicht war ganz nett, dann ging es auch schon wieder ins Viertel "Noblessner", wo das Museum steht. Noblessner ist auch so ein Hipster-Platz (für die rich people), alles steht auf ehm. Fabriksgelände und wurde farbenfroh renoviert. Wir hatten zuerst eine Art Rätselralley zwischen den Häusern, ehe es nach Burger und Kuchen endlich ins Museum ging. Die ehm. Fabrik ist sehr dunkel und mit fancy Lampen und Requisiten dekoriert. Was kann man dort sehen? Well, eigentlich kann man mehr "machen", denn das Thema ist Erfindungen und du kannst mit VR-Brillen z.B. auf einem fliegenden Fahrrad fahren, deinen Namen mit Licht schreiben und an einer 4D- Reise durchs Universum teilnehmen. Am besten hat mir ein Flugapparat gefallen, auf den man sich mit VR-Brille legen konnte und mit seinem Körper steuern musste, wohin man fliegen will (anstrengender als gedacht haha) Va für Kinder ist das Museum echt ein Highlight glaub ich ;)

 

Wandern war ich mit Xaver, Dasha und Mylene im Panganamaa-Naturschutzgebiet in Võrumaa. Die Anreise erfolgte mit dem Auto über eine äußerst fragwürdig (rumpelig und eng) Straße, spaziert wurde teils entlang einem großen See. Meine Highlights dort: Eine Brücke, die Estland und Lettland verbindet und natürlich der Aussichtsturm. War ein netter Ausflug.

 

Nun kommen wir zum längsten Erlebnis: Unserem Roadtrip durch Setomaa. Setomaa ist eine Region von Estland in Võrumaa, wo die Bevölkerungsgruppe der Setos wohnt, einem alten Volk. Tragisch: Ein Teil der Gruppe lebt in Russland und auch die "Hauptstadt" befindet sich dort (Petseri), doch dank der Soviet-Zeit wurde Estland genau da "abgeschnitten" und die Grenze zu Russland ist bis heute nicht wirklich passierbar. Aber dazu später... Begonnen hat der Trip in Vatseliina, wo sich frischer Kuchen und ein Spaziergang gegönnt wurde, ehe es nach Vana-Vatseliina ging. Dort befindet sich eine Burg, die als Mittelaltermuseum zugänglich ist. Wir haben uns das Geld aber gespart und sind einfach außen herumspaziert und haben von einem Hügel Fotos gemacht. Dann sind wir weiter nach Obinitsa gefahren, auf dem Weg sind wir noch bei einem Aussichtsturm stehen geblieben. In Obinitsa wollten wir (also eig. ich haha) in das Seto-Museum gehen, doch es war nur ein ur kleines Haus und es hätte 5€ gekostet, also hatten wir nicht so Bock. Auch die Seto-Gallerie war zu. Also sind wir nach Piusa gefahren, wo es Sandsteinhöhlen gibt. Diese waren zwar leider auch nicht zugänglich aufgrund von Regenfällen, doch ein paar kleine waren auch so sichtbar  (der Rest wäre nur durchs Besucherzentrum mit Geld  einsehbar). Außerdem befindet sich dort ein riesiger Sandkrater mit mini-Biotopen, der ur cool (fast wie am Mars ;) aussieht. Wir waren bissl im Wald spazieren, ehe uns plötzlicher Regen wieder ins Auto gezwungen hat. Wir sind nochmal nach Obinitsa gefahren, wo wir im Seto-Gemeinschaftszentrum essen waren. Es ist ein ur cutes Haus und die alten Frauen dort sprechen nur Estnisch. Ich glaub es ist gar kein offizielles Restaurant, es gab nur drei Gerichte zur Auswahl aber es war sehr lecker und günstig. Dann sind wir vom Regen nach Härma geflüchtet, wo wir über eine Rumpelpiste zu den Sandsteinmauern gekommen sind. Schaut bissl aus wie Taevaskoda, aber ist ganz nett. Ich glaub man könnte auch von Piusa nach Härma wandern, ich denk das ist auch ganz nett. Weiter gings nach Saatse, einem Ort an der russischen Grenze, der anscheinend auch ziemlich wichtig für die Setos ist. Die Kirche war leider, genauso wie das Museum dort schon zu, aber es gab einen kleinen Spazierweg entlang der Grenze. Man darf sich den Grenzschildern aber nur bis zu 15 Metern nähern und keine Fotos davon machen, weshalb sie im Museumsgarten extra ein Schild zum Fotozweck aufgestellt haben.

Unsere Weiterreise war eigentlich der nervenaufreibendste Teil des Tages: Wir waren in Russland. Ja, richtig gelesen, ich war in Russland. Obwohl es verboten ist. Naja, nicht ganz. Denn es gibt so "tote Zonen" wo die Straße kurz durch das Nachbarland verläuft. Man darf dort aber nicht stehen bleiben, aussteigen oder Fotos machen. Wenn dir ein Unfall passiert, musst du warten bis estnische Grenzbeamte kommen, die dich dort abholen. Es waren zwar nur 800m, doch trotzdem spannend und cool haha.

Die letzte Station auf der Reise war Värska, dort gibt es ein größeres Seto-Museum, das leider schon zu hatte. Also sind wir da noch kurz einkaufen gegangen, ehe wir zum Meenikunno-

Moor gefahren sind.

Dort wollten wir eigentlich in einer Hütte im Wald schlafen (ist gratis), doch sie war schon besetzt, also ging es zum Campingplatz (auch gratis) an einem schönen See, wo wir das Zelt aufgebaut und das Lagerfeuer angezündet haben.

Am nächsten Tag war dann Wandern angesagt, es gib auf Holzpfaden übers Moor und durch den Wald. Ur schön! Im Sommer kann man auch im Moorsee baden gehen. Nach 2-3 Stunden waren wir dann fertig und sind heim gefahren. War wirklich schön!

 

Joa, das wars jetzt mit meinen Reisetipps für den Mai, ich hoffe es hat euch gefallen! Solltet ihr diesen Post lesen und nebenbei einen Trip nach Estland vorbereiten, könnt ihr mir gerne für mehr Infos schreiben :)

Ich wünsch euch noch nen schönen Tag,

carpe diem und

nägemiseni!

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Mai - Garten, Gönnung, Geburtstag

Tere, tere! Kuidas läheb?  Bin wieder zurück nach ner längeren Abstinenz, but you know: I am a busy women... Nö, just joking, aber jetzt wo hier in Estland der Sommer/Frühling/wasauchimmer ausbricht und auch Miss C. langsam reduziert wird, hab ich natürlich wieder einiges unternommen und war deshalb eher nicht so fürs Schreiben zu motivieren.  Naja, hier bin ich jetzt jedenfalls wieder und erzähle euch, wie mein Mai so gelaufen ist...

 

Meine Hauptthemen in diesem Monat waren: Garten, Gönnung und Geburtstag (wobei die letzteren in direktem Zusammenhang stehen)

 

Aber beginnen wir mit dem Garten: Anfang Mai haben MT und ich jetzt endlich beschlossen, uns dem Balkon in Tsiguliina zu widmen. Wir sind ja beide noch im Valga Youthcenter, aber bald werde ich vermutlich in mein kleines Jugendcenter zurückkehren. Von meiner Coordinting Organisation bekomm ich ja schon ein bisschen Druck, endlich ein Mini-Projekt zu starten, für das ich von ihnen ein Budget bekomme, also dachte ich mir, ich werd den Balkon in Tsirgu ein bisschen verschönern. Na gut, verschönern ist relativ, denn auf der verhätnismäßig großen Fläche (ca 8-10 m²) steht bis jetzt: Nix. Eigentlich hatte ja Ronja, meine Vorgängerin, die Idee, doch dank Corona konnte sie leider nie in die Tat umgesetzt werden. MT und ich wollten uns aber was Neues ausdenken und haben daher Modelle auf SIMS konstruiert. Ja, dem Computerspiel. Hat auch ganz gut geklappt, jetzt muss das ganze nur noch in die Tat umgesetzt werden. Meine Pläne für den Juni i guess...

 

Falls es euch interessiert, kann ich dann auch nochmal nen extra Post drüber machen, wenn das Projekt realisiert ist ;)

 

Bis dahin jedenfalls beschäftige ich mich halt mit Gartenvideos schauen und handwerken.

 

Ganz planlos, aber defür mit a lot of "Gönnung" ist meine persönliche Gartensaison im Mai gestartet. MT und ich waren im Bauhaus und am Markt und haben neben Blumentöpfen auch einige Pflanzen eingekauft: Schnittlauch, Petersilie, Dill, Tomaten. Paprika, Salat, Erdbeeren und Luzerne. Außerdem haben wir eine ausgetriebene Zwiebel eingepflanzt. Mal schauen, wie lange das Zeug überlebt.. So viel sei Ende Mai schon gesagt: Die Tomaten mussten nachgekauft werden und auch eine Paprika, Erdbeere und der Dill habens nicht überlebt. Dafür schaut der Rest ganz ok aus und die Luzernensprossen konnte ich auch schon ernten :)

 

Neben Pflanzen und Gemüse haben wir am Bauernmarkt übrigens noch etwas anderes erworben, meine Insta-Follower wissen vermutlich schon bescheid:  Ich habe Morchel-ähnliche Pilze entdeckt und sie gekauft. A mistake... Pilze am Markt kaufen, was kann daran schon falsch sein? Well, im Frühling gibt es in Estland nur eine Art von "Speise"pilzen. Sie sind giftig. Na super, hab Maarja, der Youthcenterchefin und Pilzsammlerin geschrieben und sie hat meine Befürchtung bestätigt. MT und ich haben Giftpilze gekauft lol. Das gute ist, man kann sie so zubereiten, dass sie essbar sind. Das Schlechte: Du musst sie min. 3 mal mit kaltem Wasser (1:4) für min. ne halbe Stunde kochen lassen. It takes an eternity...and a bunch of water. Ach und von den Dämpfen kann man Übelkeit und Kopfweh bekommen. Hups. Wir haben das Zeug im Youthcenter unter Beobachtung zubereitet und naja, ich würd sie jetzt nicht nochmal kaufen... Bissl wässrig im Geschmack.

Aber hey, as u can see: Wir habens überlebt! Wohoo

 

Zum Thema Natur kann ich euch auch im Mai natülich noch mehr erzählen, denn: Es wurde endlich die 20°C-Marke geknackt! Wow, Tage ohne Winterjacke! :0  Dieses Gefühl von Freiheit musste natürlich genossen werden und so habe ich meinen Arbeitsplatz nach draußen verlegt (meine Kolleginnen sind mir am nächsten Tag gefolgt #trendsetterin), mir Eis gegönnt (finally macht die riesen Auswahl im Supermarkt auch mal Sinn), den ersten Sonnenbrand geholt (dumm gelaufen) und war auch im Pedeli baden. Am 12. Mai. Im Pedeli. Dem Fluss auf meinen Bildern. Der eigentlich ziemlich dreckig wirkt. Es war zwar nur ein kurzes Abkühlen, doch ich habs sehr genossen, wieder zu schwimmen, und so schmutzig war das Wasser zum Glück auch nicht. Das nächste Mal will ich dann aber lieber in einen der 1000 Seen in Estland gehen ;)

 

Das schöne Wetter hat mich natürlich auch wieder zum Wandern animiert, doch ich werde dazu und zu meinen anderen Ausflügen einen extra Eintrag machen, weil es sonst den Rahmen sprengen würde lol

Soviel sei gesagt, es wurden im Mai auch die Zelte ausgepackt.

 

Neben Campen habe ich diesen Monat auch andere Outdoor-""Survival""-Aktivitäten betrieben: Ich war Paintball spielen (ja, very survivalish) und Fischen. Beides in Hargla, dem kleinen Ort in dem Xaver und Dasha wohnen. Beide Erlebnisse waren mehr oder weniger mein "erstes Mal" und ich hatte erstaunlicherweise mehr Spaß als erwartet. Zuerst zum Paintball: Neben dem eigentlichen Spiel gab es für uns (die Volunteers und einen Haufen Jugendlicher) auch Teambuilding-Aufgaben, für die wir in Gruppen eingeteilt wurden. Ich hatte echt coole Typen in meiner Gruppe, und auch wenn Steinschleuder-Schießen eher nicht so unsere Stärke war, konnten wir in den anderen Aufgaben gut zusammenarbeiten. Das war alles schon mal echt witzig, ehe es zum Schießen ging. Wir haben im Wald quasi "capture the flag" gespielt, mit Schutzhelmen, aber leider ohnen Schutzanzug. Da ich mich eh 80% der Zeit nur im Gebüsch versteckt hab (ICH HAB AUCH LEUTE ABGESCHOSSEN; DON'T WORRY!!!), wars mir relativ egal, aber einmal wurde ich dann doch von mehrern Kugeln am Oberschenkel erwischt, die nicht aufgeplatzt sind. Ich sag euch, der blaue Fleck ist nochimmer da... #pain

Das Fischen hatte zum Glück keine schmerzhaften Nebenwirkungen, dafür waren wir leider aber auch nicht so erfolgreich. Aber von Anfang an... Rasmus, unser Koordinator, der auch in Hargla wohnt, hat uns zu einer "Group-Reflection" zum Angeln eingeladen. Ich war echt nicht begeistert, weil meine Vorstellung von Fischen das stundenlange herumlungern an moskitoreichen Seeregionen bedeutet. Und wenn wir ehrlich sind, das ist es auch. Aber wie ich erfahren konnte, ist es gar nicht so fad. Vorallem wenn man was fängt! Gut, unsere Fische waren alle viel zu klein und durften wieder zurück in den See, aber ich war trotzdem ur stolz, was gefangen zu haben! Ich glaub, am Ende war ich die Motivierteste lol.

Danach gabs noch so ein typisch estnisches Erlebnis: Wir und die anderen Youthworker waren nacher bei Madli, Xavers Tutorin, zum Grillen und Saunieren eingeladen. Gut, dass ich das vorher wusste, hab mich also (mental) auf eventuelles Nackt?-Saunieren vorbereitet. Bei ihr angekommen, wurde uns angeboten, dass wir Volunteers (Xaver, Dasha, Ich (MT und Aysegül sind schon heim)) zuerst saunieren dürfen. Privatsphäre undso. Ja gut, Xaver und ich haben entschlossen, nackt zu gehen, weil sohalt.  Allerdings hat das mit der Volunteer-Sauna nicht jeder so ganz mitbekommen, und so waren wir plötzlich zu fünft. Madlis Boyfriend und Vallo entered the club. nude of course. War ein bissl unangenehm für mich haha. Aber egal, die zwei haben eh nicht geglotzt also konnte ich relaxen. Und dann bin ich baden gegangen. Madli hat einen kleinen Teich und bin ein paar Runden zur Abkühlung geschwommen. Tja, beim zweiten Mal wurde ich nur plötzlich von meinen ganzen Arbeitskolleginnen beobachtet, die gerade eine Rauchpause eingelegt haben. Also bin ich halt weitergeschwommen, denn ich wollt mich jetzt auch nicht so vor ihnen präsentieren haha. Iwann wars mir dann aber doch zu kalt und ich wollt raus. Dann war aber plötzlich Madlis Hund bei den Treppen und da ich Respekt vor ihm hatte, hab ich mich nicht rausgetraut. Joa, nach längerer Zeit haben das paar Leute mitbekommen und das Tier weggelockt...und ich habe den schnellsten Nacktsprint vor ihren Augen hingelegt, um wieder in die Sauna zu kommen hahaha. Na gut, zumindest fühl ich mich nach diesem Nudisten-Erlebnis jetzt mehr estnisch haha. Wann kommt der nächste Saunaabend? XD

 

Keine Saunaabende, dafür aber Public-Viewing-Nächte haben diesen Monat bei uns im Appartement stattgefunden, denn wir konnten uns den Projektor vom Youthcenter ausleihen. Am Anfang des Monats gab es eine Oscar-Film-Nacht, bei der wir "Normadland" und "Father" geschaut haben. Das zweite Event war, wie nicht anders zu erwarten: Der ESC. Ich sags euch, es ist so viel besser, sich das gemeinsam mit Leuten aus verschiedensten Ländern anzusehen, denn der Nationalstolz und .... (dislike) gegen andere Nationen (*hust* Belgien-Frankreich *hust* Ukraine-Russland*) sind wirklich faszinierend anzusehen, besonders wenn es das eigene Land nicht ins Finale geschafft hat (And I am not sad about this). Es war definitv ein lauter und sau lustiger Abend!!!

 

Ja und wenn wir schon dabei sind, hier N°3 meiner G-Auflistung: Neben Garten und Gönnung hatte ich im Mai auch GEBURTSTAG!  Jaa, bin jetzt leider schon 19!!!! Sucks. Naja besser als 20 allemal, zumindest kann ich mich noch als Teenager bezeichnen. Mein eigentlicher Geburtstag war anfangs bissl deprimierend, weil mir in der Arbeit niemand gratuliert hat, aber später haben mich meine Kolleginnen mit Kuchen, Blumen und einem sau coolen Gutschein überrascht. Es war ur süß :) 

Tja, und wie ihr mein Leben hier kennt, musste natürlich auch noch fett gefeiert werden... Neben dem obligatorischen Einkauf in Lettland hab ich aber noch etwas ganz besonderes vorbereitet. You remember meine Müllphase? Well, ich hab mir aus alten Verpackungen und Zuckerlpapier über längere Zeit hinweg selbst eine Lama-Piñata gebastelt, die ich bei der Party mit verbundenen Augen zerschlagen hab. Außerdem mussten meine Gäste Partyhüte aus alten Plastikflaschen tragen xD  Mit Picknick, Beerpong, der Piñata und Karaoke gabs genug Entertainment, dazu noch landestypische Speisen von meinen Friends und der Abend war (zumindest für mich) perfekt :)

 

Das beste Geburtstagsgeschenk habe ich übrigens schon am Anfang des Monats bekommen: Ich bin jetzt ge"pfizer"d :))))))

Happy af.

 

Ok, ist sonst noch was passiert? Ähm, ja. N°1: Es gab Corona-Lockerungen und daher schon 2 Veranstaltungen, an denen das Youthcenter teilgenommen hat. Das eine war so ein Teambuilding-Tag im Valga Gymnasium, bei dem wir geholfen haben. Ur nette Jugendliche, eine konnte sogar bissl Deutsch außerdem haben wir coolen Schulmerch als Dank bekommen lol) Das zweite war ein Event von den ganzen Vereinen in Valga, die da ihre Sachen z.B. Tanz vorgeführt haben. Das Jugendcenter hatte auch einen Stand, an dem wir mit Kindern gebastelt haben. Ich hatte eine besondere Aufgabe: Kinderschminke. Hab ichs vorher schon mal gemacht? Nein. Am Vortag wurde zuerst intensiv auf meinem Arm, dann auf den Gesichtern von mutigen Youngsters geübt. Muss sagen, dass ich gar nicht so unfähig bin XD

Ok, N°2: Die ersten Volunteers verlassen das Land und ich schieb Panik, nicht mehr genug Zeit für alles zu haben. Es ist crazy wie die Zeit verfliegt und alles ist so verplant!! Im Mai musste ich Vanessa, eine deutsche Freundin aus Võru verabschieden, doch zumindest konnten wir noch eine Sache gemeinsam mit Xaver zubereiten, die wir drei schon ziemlich vermisst haben: Käsespätzle. Mit Vorarlberger Bergkäse und einem Spätzler (Geburtstagsgeschenke aus der Heimat), dazu noch Röstzwiebel und Kartoffelsalat. Ich glaub, wir waren danach sehr glücklich und voll. Fun fact, die anderen Volunteers kannten einfach die Kombo aus Essig und Kartoffeln nicht!! WFT, bei uns ist das halt der basic Salat lol. Aber das Thema Kulinarik ist ja sowieso eine ganz andere Geschichte.... (dazu ein andermal)

 

Gut ich glaub das wars jetzt wirklich mit dem Mai, sorry dass es so lange geworden ist  :/ Hoffe, es hat euch trotzdem unterhalten! Bitte gebt ein Lebenszeichen, falls ihr meine Posts überhaupt noch lest : auf Insta @vicigoesestonia oder einfach hier einen Kommentar hinterlassen! Danke :)

Bis zum nächsten Mal!

Tšauu!

 

 

Ach, und wenn ihr Lust habt, könnt ihr auch auf der Tankla-Webpage meinen englischen monatlichen Blog lesen, außerdem könnt ihr da auch Berichte von den anderen Volunteers sehen wenn ihr wollt:

https://tankla.net/tankla/in-english/esc-blog-20-21.html

 

 

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Aprill - Valga's next Influencer?

Seht seht, der diesmalige Eintrag kommt sogar halbwegs pünktlich :00

Im April war bei uns auch noch Lockdown, aber wie ihr Estland aus meinen Schilderungen kennt, sind die Highlights ja eh die Natur, weshalb ich auch in diesem Monat recht aktiv war...

 

Begonnen hat alles aber mit den Ostervorbereitungen, denn wie im März-Eintrag erwähnt, organisierten wir eine Eiersuche im ganzen Bezirk, weshalb wir am Gründonnerstag einen kleinen Roadtrip unternahmen. Hab echt schöne Orte entdeckt, die im Sommer sicher gut fürs Campen geeignet wären... Wenns dann mal warm wird...

 

Am Karfreitag hab ich zum ersten mal Dasha, Xavers neue Mitbewohnerin kennengelernt, denn sie hat bei uns gepennt. MT kennt sie ja bereits schon (die zwei Ukrainer haben sich schon paar Wochen vorher getroffen), aber sie ist echt sympathisch (so wie fast alle Freiwilligen hehe). Naja, nach nem Filmeabend gings früh ins Bett, denn das Osterwochenende musste ja produktiv genutzt werden...

 

.... mit einem Urlaub. Oderso. Der Plan war es, mit MT, Dasha und Mylene nach Põltsamaa zu fahren und am Samstag wieder heimzukehren, doch Mylene und ich hatten die geniale Idee, eine Übernachtung zu buchen, denn dort in der Umgebung gibt es ja bestimmt viel zu sehen... (und ja, die Hotels haben offen, siehe Wandereintrag)

 

Also sind wir am Samstag wiedermal abnormal früh aufgestanden um den Zug nach Jõgeva, einer anderen Klein"stadt" zu nehmen. Das Wetter war wieder mal Bombe, wies sichs für nen Ausflug halt gehört (Regen!), zum Glück durften wir unsere Wartezeiten für die Regionalbusse in einer recht neuen und beheizten Bushaltestelle, die aussah wie ein Schnabeltier, verbringen. Nach Stunden konnten wir dann endlich Põltsamaa erreichen, eine Stadt, die angeblich ein altes Kloster/Schloss, einen Rosengarten und die größte (?) Marmeladenfabrik Estlands zu bieten hat. Joa, sagen wir so, unsere Erwartungen wurden jetzt nicht so ganz erfüllt...

 

Egal ob Garten oder Park, um diese Jahreszeit blüht in Estland eh noch nix,  das Fabriksmuseum hatte zu (und überhaupt haben wir die Fabrik eh nicht gefunden lol) und das Schloss/Kloster/Ruine/wasauchimmer war auch in ein paar Minuten angeschaut (abgesehen von der Viertelstunde, die wir fürs Eingang-Suchen gebraucht haben lol). Tja, ich will euch jetzt nicht abraten, Põltsamaa zu besuchen, denn vermutlich ist es in einem Corona-freien SOMMER (so wie fast alles) besser. 

Da wir aber aktive Menschen (oderso ) sind, sind wir halt ne Stunde dort spaziert und Mylene und ich haben leicht die Krise bekommen, unsere Nacht hier verbringen zu müssen lol.

 

Naja, zumindest war der Tagestrip noch nicht zu ende, denn wir entschieden spontan mit dem Bus zu so ner anderen Ruine zu fahren. Das war eh ganz nett, es war halt irgendwo im nirgendwo und wir waren auch dort spazieren, doch dann wurden sich selbstgebackene Frühlingsschnitte (Danke fürs Rezept Oma) und Schokoostereier am Feld der Ruine gegönnt, was doch ziemlich Flair hatte. Angemerkt, dies war das einzig Österliche an dem ganzen Wochenende lol.

Dann gings auch wieder mit dem Bus nach Jõgeva, natülich nicht, ohne kurz davor nochmal vom fast obligatorischen Hagel erwischt zu werden. Dort wurde wieder spaziert und gewartet (Top Verbindungen wie immer halt), dann kam aber endlich der Zug nach Valga (für MT und Dasha), während Mylene und ich unseren Ride of Shame nach Põltsamaa antreten durften.  Back in se Einöde. Zumindest war das Hotel ganz ok , abgesehen von starken Uringeruch im Gemeinschaftsbad, aber das Zimmer war zum Glück ganz nett und va warm!

 

Der Ostersonntag wurde erstmal von einem feinen Osterfrühstück im Bett begonnen, denn dank Corona durfte man sich nur Zeug vom Buffet holen und es im Zimmer essen. Nach diesem Luxuslifestyle ging es zur altbekannten Bushaltestelle, wo wir einen Bus nach Jõgeva, und von dort nach langem Warten zu einem Wandergebiet nehmen wollten. Tja, wenn ihr meinen Wanderpost brav gelesen habt, ist euch bestimmt aufgefallen, dass wir an dem Tag nicht wandern waren...

 

Wir haben nämlich entdeckt, dass ein Bus nach Türi, der Frühlingshauptstadt Estlands, fährt, und uns spontan für dieses neue Ziel entschieden. Also gings mit dem Fernbus zuerst nach Rapla, einer Stadt nahe Tallinn (wir kommen unserem Ziel immer näher!) Dort ne Stunde rumgelatscht, Kirche und Ort angeschaut (alles schaut so neu aus :0) , dann mit dem Bus nach Türi. Well, Türi war ein bisschen enttäuschend für mich: Die einzigen Blumen, die dort gesichtet wurden, waren paar Krokusse :/ Normalerweise findet auch ein Blumenmarkt im Mai statt, aber dank Corona wurde der auf ein paar Tage Ende Mai reduziert. Na hoffentlich hams bis dahin auch ein paar Blumen gepflanzt...

 

Die letzte Station war dann Paide, eine Kleinstadt, die mir ganz gut gefallen hat. Dort gabs ur süße Holzhäuser und eine fancy Burgruine, außerdem war das Wetter finally schön haha. Von dort aus haben Mylene und ich dann endlich den Fernbus nach Valga genommen, Estlandrundfahrt inkludiert lol. Joa, war ein sehr buslastiger Ausflug haha.

 

Wieder zuhause angekommen, durfte ich mich schon in die Arbeit stürzen, denn auf meine Initiative hin hatte das Jugendcenter beschlossen, einen Umwelt-Monat zu organisieren. Eine Kollegin produzierte süße Müll-Sortierungs-Videos mit ihrem Hund, es wurden wöchentlich Kahoots erstellt und ich war verantwortlich für die Videos. Ja, richtig gehört, ich durfte die wöchentlichen Videos quasi "moderieren". Aber nicht nur das, ich musste mich auch darum kümmern, was gebastelt und gekocht wird und dahingehend auch schon alles vorbereiten. Da das Thema der Bastelvideos "Recycling" war, hat sich zu meinem Leid mein Zimmer in eine komplette Müllhalde verwandelt, denn natürlich hat man nicht jede Woche drölf Tetrapacks zuhause...

Tja und mit dem Kochen war das auch so ne Sache... Eigentlich sollte ich nur die Rezepte überlegen, doch so 2 Stunden vor dem ersten Dreh wurde mir mitgeteilt, dass nicht Vallo sondern ich kochen soll lol. Top vorbereitet.

Joa, war dann aber glaub ich eh ganz erfolgreich, wir haben insgesamt veganen Karottenkuchen, Quiche aus Lebensmittelresten, No-knead-bread mit veganen Aufstrichen und Granola-Bars (Müsliriegel) produziert. Ich verlink euch die Videos und den Youtubechannel vom Youthcenter, würd mich ur freuen, wenn ihr euch das mal anschaut und meine Influencerkarriere supportet hehe :)

 

Neben dem Öko-Zeug musste ich mich auch noch mit Uni-Aufnahmetests rumschlagen, außerdem hatte ich Mid-Term Training (auch online, aber besser als das On-Arrival), war brav am Spazieren, hab viel mit meinen Ösi-friends geskyped, gebacken und war auch einmal mit Arbeitskolleginnen im Wald von Valga mountainbiken. Basic lockdown activities oder?

 

Aber einen coolen Ausflug (neben den ganzen Wanderungen) habe ich noch gemacht: Xaver hat das Zweit-Auto seiner Tutorin geliehen bekommen und wir sind gemeinsam nach Taagepera gefahren, wo wir einen Spaziergang unternommen haben und dann auch noch das Schloss von außen bekundet haben (ist jetzt ein Hotel). War echt nett, wieder mal nur auf Deutsch zu tratschen und ein paar Sehenswürdigkeiten von Valgamaa zu erkunden.

 

Joa, das wars auch schon wieder mit dem April, hatte ziemlich viel zu tun aber es war ein guter Monat und ich habe viel Neues gelernt :) Wenn ihr mehr über meine Wanderungen lesen wollt, kann ich euch meinen anderen Post ans Herz legen, ansonsten gönnt euch auch paar meiner Bastel- und Kochvideos ;)

Und nicht vergessen, wenn ihr mehr Fotos sehen wollt, dann gebt euch immer meine Story(Highlights) auf Insta @vicigoesestonia

Hoffe, ich konnte euch wieder bissl unterhalten, wenn ja, dann lasst mir doch nen Kommentar hier oder bei Insta da :)

 

Head päeva!

 

 

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Wanderlust : März+April

Dank dem Lockdown wars die Monate ja nix mit Freunde treffen, Städte besuchen, shoppen, etc. Übrig bleibt einem dann nur noch, die wunderschöne estnische Natur zu erkunden, von der es ja mehr als genug gibt. In diesem Artikel erzähle ich euch über meine Wanderabenteuer, die ich diesen "Frühling" erlebt habe. Hoffe, es ist auch bissl informativ, falls ihr mal vorhabt nach Estland zu kommen ;)

 

Starten wir mit dem ersten Ausflug im März zu einem der wichtigsten Naturwunder Estlands : Taevaskoda. Auf Deutsch "Himmelshalle"  ein absolutes Must-See, angeblich soll jede/r Este diesen Platz min. einmal im Leben besucht haben, denn er gilt als heilig für die Naturgötter. (Ja, wie bereits erwähnt, sind die Esten eher "heidnischen" Göttern zugewandt) . Doch was gibt es da zu sehen? Grob gesagt, eine Art Sandstein-Canyon, durch den ein Fluss fließt. Es ist quasi ein Tal, mit Fluss, rundherum Wald und an mehreren Stellen Sandsteinwände mit verschiedensten Verfärbungen. Es gibt eine "große Taevaskoda" und eine "kleine Taevaskoda" - wobei sich bei dieser Wand auch eine kleine Höhle befindet, die nicht betreten werden darf. Die Leute hinterlassen dort Stoffarmbänder oder andere Gegenstände und das Wasser wird als heilig erachtet. All in all spielt der Ort ne wichtige Rolle für Estland, denn auch irgendein alter Film wurde dort gedreht. Das Wichtigste ist hier dennoch die Natur, besonders wenn die Sonne scheint, hat das ganze ne magische Atmosphäre und die Wanderung durch den Wald ist wirklich sehr schön.

Wie erreicht man den Platz? Naja, Matvii und ich sind wiedermal um 7 oderso mit dem Zug in nen Vorort von Tartu gefahren, von wo ein Bus zu dieser sehr abgelegenen Bushaltestelle fährt. Nach kurzer Verwirrung haben wir dann den Wanderweg zum Fluss gefunden, zum Glück war die Morgensonne mit uns. Nachdem wir die kleine Taevaskoda bewundert hatten, ging es durch einen, leider teils eisigen Pfad durch den Wald. Leider hats dann immer mehr zugezogen und ist kälter geworden, wir haben nach ca 2 Stunden die große Taevaskoda erreicht (man geht quasi im Kreis) und sind dann wieder zur Haltestelle zurück. Wie so oft war die Verbindung sehr bescheiden, daher haben wir den erstbesten Bus nach Põlva genommen, dort im Warmen gewartet und sind von dort nach Tartu gekommen. Tja Problem war nur, dass in Tartu unser nächster Bus oder Zug erst in paar Stunden kommen würde. Normalerweise würd ich die Zeit ja in einem der großen Shoppingcenter verbringen oder ins Café gehen, aber da war ja was mit Lockdown... Verschlimmert wurde die ganze Sache nur noch durch die Tatsache, dass sich der leichte Niederschlag in einen fetten Schneesturm verwandelt hatte und der Wind uns um die Ohren geblasen hat... und in den Shoppingcentern haben die Securities sitzende Menschen verjagt lol. So entschieden wir, uns in den einzig gemütlichen, warmen Ort zu setzen: Den Bus. Long story short: Wir sind ca 3 Stunden herumgefahren und umgestiegen, bis wirs endlich nach Hause geschafft haben lol.

 

Die nächste Wanderung habe ich wieder an einen heiligen Ort unternommen, diesmal sogar wortwörtlich: "Pühajärv" heißt soviel wie heiliger See. Er befindet sich nahe Otepää, hat ein paar Inseln und ist va im Sommer glaub ich ein sehr beliebtes Ausflugsziel, es gibt dort auch Strände und Campingstellen. Naja, bis zu dieser Jahreszeit ist es noch ein weiter Weg, dennoch haben Mylene und ich uns mit dem Bus zu der Destination gewagt. Zuerst sind wir den "Murrumetsa"- Wanderweg spaziert, doch der war uns dann zu kurz und zu wenig am See (ist eher durch Wald und "Dorf" verlaufen), deshalb sind wir die 12-km Seeumrundung angegangen. Es war ja ganz nett, wir sind der Straße gefolgt, als uns die Pfeile dann aber in den Wald auf Hügel gelockt haben, wo wir uns immer weiter vom Gewässer entfernt, und dafür aber ziemlich bergauf geplagt haben. Naja, wos rauf geht, muss man auch wieder runter, in diesem Fall stand uns nur ein sehr schmaler, steiler Waldpfad zur Auswahl, der *Surprise* vereist war. Super. Ich cleveres Kiddo hatte aber ein Einkaufssackerl im Rucksack und dann sind wir halt eben runtergerutscht (was uns ja sowieso passiert wäre lol). Also im Winter kann ich diesen Umweg eher nicht empfehlen lol. Heiter gings dann (endlich im Flachen) weiter, als uns plötzlich die nächste Überraschung erwartete: Bei ca der Hälfte des Sees angekommen, hatte sich das Wetter wiedermal gegen meine Wanderambitionen gestellt und uns mit einem Blizzard beschenkt (anscheinend gabs sogar Wetterwarnungen lol). Unsere Motivation war dementsprechend very low, so sind wir den Rückweg nicht mehr am See, sondern der Straße entlang gehatscht, weil laut Maps der schnellere Weg lol. Tja, was bringt dir aber die Schnelligkeit, wenn du keinen Bus zurück hast? Wie wie realisieren mussten, würde der nächste und letzte Bus erst 4 Stunden später kommen, der Sturm war noch immer on se peak und die Bushaltestelle nur ein Holzpavillion. Was tun? Ja und jetzt kommt der big brain moment: Es herrscht Lockdown, alles hat zu, well, alles außer Hotels!! Zum Glück hatte einfach dieses Spa-Hotel dort offen und wir durften 3 Stunden in ihrer schönen, warmen Lobby verbringen. Ur nett!!!

Naja. im Sommer werden wirs vielleicht nochmal mit Wandern dort verbringen, dann mit Zelt im Gepäck? da erspart man sich zumindest die Bus-struggles lol

 

Die nächsten Wochenenden war ich auf Reisen (siehe April-Eintrag) und in Valga wandern, aber im April wurden sich noch zwei größere Wanderungen gegönnt:

 

An einem Tag gings für Matvii, Aysegül und mich nach Elva, eine kleine Vorstadt von Tartu. Die Gegend dort ist echt nett, es ist ein bisschen wie ein Ferienort mit vielen Holzhäuser, einem modernisierten Ortskern, zwei Badeseen mit Strand und rundherum Wälder. Das Wichtigste natürlich: Es gibt ne Zugverbindung nach Valga haha. Eigentlich wollte ich dort den 15-km Wanderweg gehen, aber die zwei anderen waren mehr am Ort selbst interessiert, also sind wir da mal herumgegeistert und haben uns Zeug wie ein altes Feuerwehrhaus, ne ehemalige Brotfabrik und natürlich den örtlichen Spielplatz angesehen ;) So ist das halt, wenn man mit seinen 23- und 27-jährigen Freunden unterwegs ist lol. In nem Wäldchen waren wir auch, dort stand einfach ne alte Skisprungschanze lol. Obwohls bissl vermodert ausgehene hat, sind wir trotzdem rauf und haben paar Fotos gemacht. Ur cool ! Später wollte MT dann so ne Mühle sehen, die war dann aber ziemlich weit auswärts, also sind wir zuerst der Straße und dann dem Fluss entlang gelatscht. Was aber ganz cool war: Wir haben einfach ne Regenbogen-Brücke entdeckt lol. Natürlich gabs dort gleich wieder ein Fotoshooting haha. Nach einiger Zeit haben wir dann endlich die, sehr unspektakuläre Mühle erreicht und MT war happy. Aysegül und ich wollten aber noch bissl in den Wald, also sind wir auf nen Naturlehrpfad in Vapramägi spaziert, was ganz nett war, weil er durch nen Wald entlang dem Flussbett verlaufen ist (ca 3 km?). Außerdem war ein Bahnhof in der Nähe, wo wir theoretisch leicht nach Hause gekommen wären, hätten wir nicht den Zug verpasst lol. Tja, so mussten wir zurück nach Elva latschen, ehe wir endlich wieder den Heimweg antreten konnten. Schlussendlich habe ich also doch meinen Wandertag bekommen haha.

Ach, und was ich hier noch hervorheben muss: Es war den ganzen Tag SONNIG! und warm! und kein Schnee!!!

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Der letzte Hike wurde in Võrumaa unternommen, genauer gesagt im Urtal in Rõuge. Der Wanderweg hat eine Länge von 10 km, geht entlang einem Fluss und 4 Seen, darunter dem tiefsten See Estlands. Endpunkt ist ein Canyon, der Taevaskoda ähneln soll, eine halbe Stunde (zu fuß) davon befindet sich anscheinen auch eine Bushaltestelle, falls man wie wir Volunteers auf die Öffis angewiesen ist. Hightlight der Route ist jedoch der Startpunkt beim sogenannten "Nachtigallental", wo sich ein riesiger Aussichtsturm mit "Vogelnest" befindet, den man gratis besteigen kann. Ööbikuorg (das Nachtigallental) stand ja schon länger auf meiner Liste, denn angeblich ist es im Frühling mega schön, weil alles blüht und die Nachtigallen zwitschern. Ja guess what, Ende April beginnen hier in Estland grad mal die ersten Krokusse zu blühen, mit Vögeln und co wars dementsprechend fern. Das Tal selbst ist nur 300 m lang und man spaziert recht schnell durch, vielleicht geb ichs mir ja nochmal im Sommer, falls dann endlich alles grün- und bestimmt viel beeindruckender ist. Ach ja und ihr dürft euch das ganze natürlich nicht wie Täler zwischen Bergen wie in Österreich vorstellen (Berge gibts hier ja nicht). Naja, nach der kleinen Stipvisite im Tal haben wir uns endlich auf den Wanderweg gemacht, ich hatte eh voll Sorgen, dass wir am Endpunkt unseren einzigen Bus verpassen würden. Tja, so weit ist es aber nicht gekommen, da wir uns verirrt haben und wieder zurück nach Rõuge gekommen sind, wo wir nochmal versucht haben, dem Original-Weg bis ca zur Hälfte zu folgen. An sich wars ja ganz nett, jedoch hat sich der April wieder mal von seiner besten Seite gezeigt neben Sonnenschein auch für Regenschauer, Hageleskalationen und last but not least Schnee gesorgt. Ach, was wäre ein Ausflug ohne diese kalte Bescherung...

Zumindest konnten wir in Rõuge wieder in der warmen Bushaltestelle warten, ehe wir mit Umsteigen endlich nach Hause kamen. War wieder ein ereignisreicher Tag haha.

 

Jap, das wars mit Wandern für die zwei Monate, hoffe ihr fandets den Post trotz seiner Länge ganz interessant :)

Wenn ihr mehr Bilder sehen wollts, kann ich euch meinen Insta-Account @vicigoesestonia ans Herz legen!

 

Am Schluss bleibt mir nur zu sagen: Gehts an die frische Luft! In Österreich ist der Frühling sicher relativ schneefrei ;) Nützt es aus!

 

 

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