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On the road again - Ausflüge Juni

 

Wie schon im Juuni-Blogpost erzählt, gibt es hier wieder mal paar extra Ausflugsschilderungen // Reisetipps zu finden. Diesmal am Programm: Pärnu im Sommer, Roadtrip nach Narva und Rakvere, sowie ein kleiner Besuch in Tartu.

 

Nachdem ich Pärnu, Estlands Sommerhauptstadt, ja schon zu Silvester kennenlernen durfte und es mich ehrlichgesagt nicht so ganz vom Hocker gehaut hat, war meine Motivation es nochmal zu besuchen nicht ganz so groß. Da aber die Mehrheit unserer Mitreisenden (MTF, Dasha, Henrique) die Stadt noch nie erkundet hatte und ich keinen besseren Plan finden konnte, bin ich halt mit ihnen+ Mylene + fettem Tramperrucksack ausm Youthcenter mitgekommen. Warum der Rucksack? Naja, Matvii wollte gerne am Strand campen, um abends die Endszene des deutschen! Films „Knocking on heavens door“ (idk woher er den kennt lol) nachzuspielen, weshalb wir neben Zelten und Schlafsäcken auch noch Kameraequipment mitgenommen haben. So gings am Samstagvormittag mit dem Bus an die Küste. Dort angekommen sind wir gleich mal in der Innenstadt bis zum Strand spaziert. Ich muss sagen, im Sommer ist Pärnu wirklich sehr süß. Alles wirkt im Sonnenschein gleich viel einladender und es herrscht durch die ersten Touristen richtig viel Leben. Lustig: Auf unserem Weg haben wir auch zwei Mädels mit Volunteer-Rucksäcken gespottet und sie angesprochen: Es waren wirklich Freiwillige und eine davon sogar in meinen Online-Trainings! Lol. Sind mit ihnen am gut gefüllten Strand abgehangen, haben ein unprofessionelles Kamerateam beim Interviewen beobachtet und uns mit den Füßen ins kalte Wasser gewagt. Später haben wir dann die andere Seite der Stadt erkundet (eh nett, aber kein must-see), waren shoppen und haben uns auf den Weg zu unserer Campingstelle gemacht. Ein Platz am Strand, dahinter Wald, sollte es sein (man darf in Estland überall campen, also hatten wir freie Wahl). Die Suche bzw. die Wanderung zur Stelle ist dann ein bisschen eskaliert: Mein Rucksack wurde auch noch von Essen aufgefüllt sodass ich ca 10 kg (oder mehr) auf meinem Buckel schleifen musste, außerdem dauerte unser Marsch nicht wie erwartet 1 h, sondern 3 Stunden! Ufff. Hitze, Mosquitos, Hunger. Irgendwann sind wir dann doch angekommen und der Weg war es wert: Ein kleiner, schöner Strand, Sicht auf Pärnu und ein kitschiger Sonnenuntergang. (Standort nahe Golfplatz außerhalb der Stadt, nach Naturschutzgebiet) Dazu noch Essen und Tequila vom Videodreh und ich konnte sehr gut einschlafen 😉

 

Am nächsten Tag haben wir den Bus in die Stadt genommen (jap, anscheinend gab es eine BH in der nähe lol), waren noch im Port Artur (Shoppingcenter) für paar Stunden (hab jetzt ein estn. Kochbuch hehe), dann sind wir mit dem Bus heimgefahren. Ein anstrengender Ausflug, der sich aber dann doch gelohnt hat!

 

Als zweites war ich diesen Monat mit dem Auto und Xaver unterwegs: Wir haben spontan entschlossen, einen Freitag freizunehmen um andere Volunteers in Narva zu besuchen. Also sind wir am Peipussee entlanggefahren, um dort auch noch in Kauksi baden zu gehen. Der Strand ist dort ganz nett, es schaut halt mehr aus wie am Meer (mehr als in Pärnu lol). Ob es wie laut Reiseführer „einer der schönste Sandstrand des Baltikums“ ist, wage ich zu bezweifeln, aber dennoch wars ganz idyllisch und angenehm zu Baden. Weiters haben wir in Mustvee, nem kleinen Dorf gestoppt, aber außer dem „Yellow Frame“ gabs jetzt nicht so viel zu sehen.

 

Abends sind wir dann endlich in der nordöstlichsten Stadt Estlands angekommen, wo wir uns mit Ella und Demi aus dem On-Arrival Training an ihrem Arbeitsplatz getroffen haben. Sie arbeiten mit anderen Volunteers in einem Zentrum für informales Lernen und an diesem Wochenende gab es ein Festival mit verschiedensten Workshops, an denen Xaver und ich auch teilgenommen haben. So gab es z.B. eine chinesische Teezeremonie und ich hab ein Henna mit kroatischen Zeichen bekommen (von ner kroatischen Freiwilligen). Ich war echt erstaunt, wie extrem freundlich die Leute (va auch die Jugendlichen) sind. Vielleicht liegt es daran, dass fast alle Einwohner Narvas halb-Russisch sind? (Jep, hier oben sind deine Estnisch-Skills unnötig) Nachher sind wir an der Flusspromenade entlangspaziert und haben neugierig über die EU-Grenze gespäht. Man konnte die russische Bevölkerung auf der anderen Seite aufjedenfall Party machen hören. In einer Bar waren wir dann auch noch essen und haben den Abend gemeinsam ausklingen lassen. Nach der Nacht bei unseren lieben Gastgebern sind Xaver und ich am nächsten Tag nach kurzer Stadtbesichtigung (schöner als erwartet) weitergezogen. Das nächste Ziel war Narva-Joesuu, ein ehm. Kurort am Zipfel Estlands, wo wir uns am überfüllten Strand ein kurzes Bad gegönnt haben. (Auch in Estland herrscht brütende Hitze!) Der Ort war eh ganz nett, aber weit besser hat mir Sillamäe, eine Stadt mit viel schöner! (:0)  Sowietarchitektur gefallen. Der Hauptplatz ist dort wirklich beeindruckend groß und es gab erstaunlich viele Blumen und nette Gebäude. Der nächste Halt war Toila, wo es früher mal ein Schloss gab, von dem jetzt aber nur noch der riesige Park übergeblieben ist. Bei unserem Spaziergang haben wir nicht nur Blumenbeete mit Meerblick, sondern auch eine Quelle aus einer Sandsteinhöhle entdeckt. Man kann im Park wirklich durch Wald und Wiese bis zum Meer wandern.  

 

Nach dieser kleinen Bein-Auflockerungspause sind wir entlang der Glint-Küste (Sandstein?) gefahren. Von dieser besonderen Steinstruktur haben wir eher weniger gesehen, dafür war die Aussicht und die Umgebung top. In Valaste haben wir den höchsten Wasserfall Estlands besichtigt, der aufgrund seines Aussehens (einfach nur ein Wasserstrahl) eher nicht so spektakulär war,- dafür aber der Abstieg der hohen Metalltreppen zur Küste. Nix für Leute mit Höhenangst. Insg. wars eh nett, wenn man vorbeifährt, kann man sichs geben, aber extra dort hinfahren würd ich jetzt nicht.

 

Der letzte Punk des Tages war Purtse, wo wir in nem kleinen Schloss Craftbier für unseren Gastgeber Konrad (hab ich beim End-term-Training kennengelernt) mitgenommen haben, zu dem wir dann auch gedüst sind. Er wohnt in nem argen Kaff nahe Kiviöli, wo wir uns in einem sehr schönen Baggersee abgekühlt und dann gegrillt haben. Ein netter Abend 😊

 

Sonntags sind wir wieder früh aufgebrochen, um uns Rakvere anzusehen. Die mittelalterliche Burg + Gesangsfeld sind sehr imposant, die Stadt hat cute Häuser und wir waren endlich in einer Bäckerei (namens Päts), wo es zwar kein frisches Schwarzbrot, dafür aber anderes gutes Zeug gab. Nach der Jause habe wir uns wieder in Richtung Süden gemacht, wo wir in Äntu stehengeblieben sind. Dort befinden sich mehrere Seen, die nach ihrer Farbe benannt sind (Sinine=Blau, Roheline=Grün, valge=durchsichtig), die man umwandern – und natürlich auch zum Baden nutzen kann. War wirklich ganz schön, allerdings haben Xaver und ich einen Wanderwegweiser übersehen  (ist sehr ungünstig gestanden) und daher falsch abgebogen, worauf hin wir auf einem sumpfigen Weg zwischen Moor und Wald mit ca 1000 Moskitos gestrandet sind. Wiedermal verlaufen lol. Naja, nach einer Stunde haben wirs dann doch wieder auf den richtigen Pfad geschafft, aber wir waren durch die Hitze ziemlich paniert lol. Zumindest konnten wir uns dann noch abkühlen, dann gings heim.

 

Ach und nein, der grüne See ist hier nicht so schön wie der österreichische (hat seine Farbe wohl eher wegen dem algigen Boden, aber Wasser ist sehr klar). Da hatte der angeblich „blaue“ See mehr Ähnlichkeit (war sehr schön türkis).

 

 

 

So, und jetzt noch schnell zum letzten Ausflug: Vor unseren Sommercamps waren Dasha, Xaver, Mylene und ich noch in Tartu beim „Tagurpidi maja“, dem umgedrehten Haus. Der Eintritt war ziemlich teuer, daher besser mit anderen Rabattaktionen (zb Nationalmuseum) kombinieren! Man ist eig. in ca 5 min. durch (leichtes Schwindelgefühl inklusive), aber wir haben ein kleines Fotoshooting veranstaltet und bissl mehr Zeit dort verschwendet. Dann waren wir noch auf dem Gelände des Nationalmuseums spazieren und auf ner „Dorfschaukel“ (groß, für mehrere Personen) schaukeln, was mega witzig war. Dann sind wir noch in die Innenstadt gefahren um zu shoppen, essen und im Botanischen Garten zu chillen. Im Sommer ist in Tartu ordentlich was los und es war schön, den Abend dort zu verbringen.

 

 

 

Yep, das wars jetzt endlich. Tut mir leid für diese überausführlichen Schilderungen ://

 

Hoffe es war trotzdem ganz interessant 😉 und falls ihr mal nach Estland kommt, dann schreibts mir einfach für Tipps!

 

Aja und leider kann ich keine Bilder mehr hochladen, daher noch ein Grund mehr, auf meinem Insta @vicigoesestonia vorbeizuschauen !

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Magret u. Friedemann (Freitag, 27 August 2021 04:02)

    Wunderbare Schilderungen deiner Ausflüge. Erlebnisse für spätere Zeiten.

  • #2

    Sybille (Freitag, 27 August 2021 09:10)

    Wie immer unterhaltsam geschildert! Bezweifle allerdings, dass es mich jemals in die Gegend verschlagen wird ��